: Schulwesen wird umgekrempelt
■ Bald Prüfungen an Niedersachsens Real- und Hauptschulen?
Hannover. Niedersachsens neue Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper (SPD) hat bereits eine Woche nach ihrem Amtsantritt deutliche Akzente gesetzt und zahlreiche Neuerungen angekündigt. Jürgens-Pieper stoppte nach Angaben eines Sprechers den Ausbau von Sekundarschulen und den geplanten Schulversuch mit Französisch- Untericht ab Klasse 6.
Darüber hinaus erwägt die Landesregierung, Abschlußprüfungen an Real- und Hauptschulen einzuführen. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“(Dienstag-Ausgabe) sagte die Ministerin, sie halte von derartigen Prüfungen „relativ viel“.
Jürgens-Pieper kündigte ferner an, die erst vor kurzem beschlossene Stichtagsregelung zur früheren Einschulung von Kindern zu verschieben. Die Unterrichtsversorgung müsse zum jetzigen Zeitpunkt Vorrang haben, erklärte die neue Ministerin. Flächendeckend eingeführt werden soll die sogenannte „volle Halbtagsschule“. Dafür sei jedoch ein Zeitraum von fünf bis zehn Jahren erforderlich. An der Orientierungsstufe in den Klassen 5 und 6 will Jürgens-Pieper festhalten. Die Streichung des 13. Schuljahres am Gymnasien lehnte sie ab.
Der Verband Deutscher Realschullehrer zeigte sich erfreut über die Pläne der „leistungsbezogenen Akzentsetzungen“.
dpa
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