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Arbeitslosendemos mit geringem Echo

Bielefeld/Bonn (dpa/rtr) – Zum dritten Mal sind gestern bundesweit Arbeitslose auf die Straße gegangen, um gegen die Beschäftigungskrise zu protestieren. Vielerorts beteiligten sich nach ersten Zahlen aber nur wenige Menschen an den Aktionen. Die Veranstalter hatten auf über 50.000 Teilnehmer in 300 Städten gehofft. Unter dem Motto „Endlich auf der Straße: Die neue A-Klasse“ zogen Erwerbslose vor Arbeitsämter, Arbeitgeberverbände, Parteibüros und Banken. Als „hörbares Zeichen“ der Solidarität läuteten in Hannover für fünf Minuten die Kirchenglocken. Unter dem Titel „Auch Bauernhöfe sind Arbeitsplätze“ protestierten rund 1.000 Bauern in Nürnberg vor der Bundesanstalt für Arbeit mit Sirenen und Kuhglocken gegen EU-Pläne für Agrarreformen. In Köln luden rund 100 Arbeitslose eine Fuhre frischen Stallmist vor der CDU-Geschäftsstelle ab und verkündeten auf Transparenten: „CDU macht Mist“ und „Bald wird ausgemistet“. In Berlin forderten über 400 Demonstranten vor dem Landesarbeitsamt in Sprechchören „Kohl muß weg!“.

Zu dem Protesttag hatte die Bielefelder Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen aufgerufen. Bis zur Bundestagswahl sollen die Demonstrationen jeden Monat am Tag der Bekanntgabe der neuen Arbeitslosenzahlen fortgesetzt werden. Die Arbeitslosen fordern ein gut finanziertes Beschäftigungsprogramm, die radikale Verkürzung der Arbeitszeit, eine verbesserte soziale Absicherung sowie die Rücknahme der gesetzlichen Verschärfungen für die Meldepflicht bei Arbeitsämtern.

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