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Brände auf Borneo außer Kontrolle

■ Nur Niederschläge können das Feuer jetzt noch löschen. Orang-Utans sterben in den Flammen. Eine Hungersnot droht

Jakarta/Mexiko-Stadt (dpa/taz) Alle Versuche, die durch Brandstiftung ausgelösten verheerenden Wald- und Buschbrände in der indonesischen Provinz Ost-Kalimantan auf Borneo zu löschen, sind bislang gescheitert. Tausende Menschen sind, ausgelöst durch die hohe Luftverschmutzung, erkrankt. Der Einsatz von Löschflugzeugen und mehreren hundert Forstangestellten hätte bislang nur minimale Erfolge erzielt, räumten Regierungsangehörige gestern ein. Letzte Hoffnung setzen die Behörden inzwischen auf Niederschläge. Bis dahin würden die Brände mangels Löschmöglichkeiten weiterwüten, hieß es.

Bereits 231.308 Hektar Wald und Büsche seien verbrannt, sagte der Vizegouverneur von Ost-Kalimantan, Suwarna Abdul Fatah. Das entspricht einer Fläche, die fast so groß ist wie das Saarland. Die Schäden bezifferte er auf 506 Millionen Dollar (920 Mio. DM). Der Himmel in der betroffenen Gegend ist durch die Rauchentwicklung verdunkelt. Der Flug-, Schiffs- und Straßenverkehr ist behindert.

Im Naturschutzpark Kutai bedrohen die Flammen die dort lebenden seltenen Wildtiere. Mehrere Orang-Utans seien bereits verbrannt, sagte der Leiter der Naturschutzbehörde der Provinz, Ade M. Rachmat. Mindestens 60 Orang-Utans hätten noch in Sicherheit gebracht werden können. Über 36 Prozent des Naturparkbewuchses gelten inzwischen als zerstört.

Provinzgouverneur H. M. Ardans dementierte zwar, daß durch die seit Mitte letzten Jahres anhaltende Dürre bereits Menschen in Ost-Kalimantan verhungert seien. Allerdings drohe jetzt eine Hungersnot, da Ernten ausgefallen seien, räumte er ein.

Es ist die zweite große Brandkatastrophe nach den verheerenden Bränden vom Herbst 1997, bei denen auf den Inseln Sumatra und Borneo über 300.000 Hektar Wald verbrannten. Damals litten Millionen Menschen in ganz Südostasien unter der Rauchglocke. Die bisher schlimmsten Brände wüteten 1983, als in Ost-Kalimantan drei Millionen Hektar Wald vernichtet wurden.

Die Waldbrände, die sich seit Anfang der Woche in den Randgebieten von Mexiko-Stadt ausgebreitet hatten, sind demgegenüber gelöscht. Dies teilte am Wochenende die Feuerwehr des westlichen Stadtteils Cuajimalpa mit. Die Brände hatten in der vergangenen Woche in den Gebirgsketten am West- und Südwestrand der mexikanischen Hauptstadt rund 400 Hektar Wald- und Wiesenland verwüstet. Begünstigt wurden die Brände auch hier durch die extreme Trockenheit, die auf das Klimaphänomen El Nino zurückgeführt wird. sen

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