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Zapatisten in Alarmbereitschaft

■ Die Gefahr einer neuen bewaffneten Konfrontation in Chiapas steigt

Mexiko-Stadt (ips) – Anhänger der Zapatisten-Guerilla im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas haben Widerstand gegen einen möglichen Angriff von Regierungstruppen auf autonome Rebellen-Gemeinden angekündigt.

Ureinwohnersprechern zufolge sollen die 32 von der Regierung als illegal betrachteten Gemeinden, die die Guerillabewegung Nationale Zapatistische Befreiungsarmee nach ihrem Aufstand im Januar 1994 gegründet hat, notfalls mit allen Mitteln nach außen verteidigt werden. Oppositionspolitiker und EZLN-Sympathisanten haben in den vergangenen Tagen vor einem neuen Bürgerkrieg gewarnt, obwohl die Regierung von Staatspräsident Ernesto Zedillo die Anwendung von Gewalt ausgeschlossen hat.

Am vergangenen Wochenende hatten Polizisten und Soldaten bereits eine EZLN-Gemeinde besetzt und dort mehrere Ausländer und Mexikaner festgenommen. Während die Militärs ihre Suche nach mutmaßlichen politischen Agitatoren fortsetzen, nehmen die Spannungen weiter zu.

Die Gründung der autonomen Gemeinden war ursprünglich in dem zwischen Guerilla und Regierung geschlossenen Abkommen festgelegt worden. Die anschließende Weigerung von Mexiko- Stadt, dieses Abkommen von San Andrés umzusetzen, führte Mitte 1996 zum Abbruch der Friedensgespräche.

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