Auf du und du mit der Jungen Union: „Nie zahm-angepaßt“
■ Junge Union für Euro-Energiesteuer
Andreas Windler ist Student der Wirtschaftswissenschaften und seit April verheiratet. Seit Sonntag ist eine weitere Bürde hinzugekommen: Nun führt der 22jährige die Geschicke der Jungen Union (JU) als neuer Landesvorsitzender Bremens. Er löst damit den mit einer schwarz-grünen Koalition kokettierenden Amtsvorgänger Jens Eckhoff ab, der neun Jahre die Nachwuchsschmiede der CDU als Vorsitzender geleitet hatte.
„Wir waren nie zahm und angepaßt und das werden wir auch in Zukunft nicht sein“gab sich Windler offensiv, um dann die Beschlüsse des Landestages zu erläutern. Windler und Konsorten wünschen sich, daß „das Drei-Liter-Auto stärker gepusht wird“. In den nächsten fünf Jahren, so beschlossen es die 72 Delegierten der JU in sechsstündiger Sitzung mit Stargast Bundesfamilienministerin Claudia Nolte (CDU), solle „europaweit eine aufkommensneutrale Ökologie- bzw. Energiesteuer“eingeführt werden – was nur ginge, wenn gleichzeitig die Lohnnebenkosten gesenkt werden.
Nur folgerichtig plädiert die JU auch für die Ausweitung der 620-Mark-Jobs für Frauen und Studierende. Insgesamt wünscht sich die JU mehr Teilzeit-Jobs und „die Auflösung der Flächentarifverträge, denn weniger Lohn ist immer noch besser als Arbeitslosigkeit“. Auch den Banken will die JU an den Beutel: Drei Prozent der Gewinne der Geldinstitute sollten in einen Fonds für Risikokapitalkredite einfließen – denn gerade junge Existenzgründer bekommen aus Mangel an Sicherheiten oft keine Kredite von den Banken.
Beim Thema innere Sicherheit setzen die Jungen Wilden auf Konzepte ihrer Mutterpartei, jugendlich aufgepeppt: „Braune Propaganda sollte im Internet ebenso wenig abrufbar sein wie Propaganda der RAF“– wie zensiert werden könnte, ist aber offen. Die JU forderte einen neuen Jugendknast, Windler brachte zudem erfolgreich einen Antrag ein, in dem ein öffentliches Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten im Weserstadion oder auf dem Marktplatz gefordert wird. cd
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen