■ Flughäfen: Lieber nicht nach Lissabon
Vielleicht ist ja die Idee von Halo Saibold, der Grünen- Abgeordneten, nur alle fünf Jahre einen Ferienflieger zu besteigen, gar nicht so schlecht. Nicht nur aus ökologischen Gründen. Denn die Stiftung Warentest kam bei ihrer Untersuchung zur Sicherheit auf europäischen Flughäfen zu einem erschreckenden Ergebnis. Insgesamt 34 Airports, von Helsinki bis Thessaloniki, testeten die Inspektoren der Verbraucherschutzorganisation. Nur drei Flughäfen – Düsseldorf, München und Stockholm – sind „gut“ auf eventuelle Brand- und Katastrophenfälle vorbereitet. Insgesamt neunmal vergaben die Tester „sehr mangelhaft“ und „mangelhaft“.
Die Verantwortlichen in Düsseldorf haben die Lehren aus dem Großbrand 1996 gezogen, bei dem 17 Menschen umkamen. Sie haben den Flughafen mit großem Aufwand umgebaut. Nur noch kleinere Mängel hat die Stiftung Warentest festgestellt, so daß der Düsseldorfer Airport ein volles „gut“ bekam. Anders in Hannover. „Erhebliche Brandschutzmängel, teilweise gefährliche Fluchtwege, unzureichende Ausschilderung“ registrierten die Tester. Gesamturteil: „mangelhaft“.
Noch schlimmer sieht es auf dem Flughafen in Lissabon aus: „Hohe Brandlasten (Holzpaneele), kein Brandmeldesystem, keine automatischen Löschanlagen, keine Entrauchung, lange und teilweise falsch geführte Fluchtwege, zu wenige Notausgänge, unzureichende Ausschilderung.“ „Sehr mangelhaft“, lautet das Urteil der Stiftung Warentest.
Auch die untersuchten Airports in Griechenland (Athen, Heraklion, Thessaloniki), Faro und Funchal in Portugal sowie die spanischen Flughäfen Barcelona und Madrid schnitten mit einem „mangelhaft“ ab. Der ausführliche Bericht über die Flughafenuntersuchung ist im April-Heft der Zeitschrift test nachzulesen. Reinhard Kuntzke
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