Radio Bremen bleibt

■ ARD-Chefs wollen Anstalt erhalten

Hamburg/Bremen. Das informelle „Nordwest-Radio“von Radio Bremen und dem NDR hat offenbar einen ersten Erfolg zu verbuchen. So beschlossen die ARD-Intendanten bei ihrer Hauptversammlung in Hamburg, neben dem Saarländischen Rundfunk auch Radio Bremen als eigenständige Anstalt zu erhalten. Die damit verbundene Empfehlung, eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen Anstalten anzustreben, hat der kleinste ARD-Sender schon pünktlich zur Versammlung eingelöst.

Insgesamt ist das gestern vom ARD-Vorsitzenden und MDR-Intendanten Udo Reiter als „Durchbruch“präsentierte Beschlußpapier zur ARD-Strukturreform eine Einigung darauf, daß sich die Intendanten noch einigen müssen. Das derzeitige System des Finanzausgleichs, aus dem Radio Bremen rund 80 Millionen Mark erhält, soll demnach „mit dem Ziel einer weitgehend eigenständigen Finanzierung aller Rundfunkanstalten“verändert werden. Wie weitgehend „weitgehend“ist, bleibt offen. Klar ist, daß die Senderchefs von der Einheitsgebühr keinen Abschied nehmen werden – dafür aber (möglicherweise) vom gleichen Stimmrecht für alle, das sie überprüfen wollen. Bis Juli soll den MinisterpräsidentInnen der Länder ein präziser Vorschlag zur Strukturreform und zu dessen Finanzierung vorgelegt werden.

Radio-Bremen-Intendant Karl-Heinz Klostermeier wertete die Beschlüsse als Bestandsgarantie über das Jahr 2000 hinaus. Ähnlich kommentierte der SPD-Medienpolitiker Horst Isola das Ergebnis und forderte Radio Bremen dazu auf, die Effizienz im Sender zu steigern und die Führungsspitze zu verschlanken. ck