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Kampf um Platz 4

■ betr.: „Mit voller Power ganz weich landen“, taz vom 25. 4. 98

Wenn Jürgen Gottschlich der sich anbahnenden Konkurrenz um Platz 2 der niedersächsischen Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen eine „Signalfunktion weit über die konkreten Personen hinaus“ zumißt, so ist das seine Interpretation, die durch keine Aussage von mir ihm gegenüber gedeckt ist.

Wenn darüber hinaus der Untertitel dies im Zusammenhang mit einer „Nacht der langen Messer“ nach einem möglicherweise enttäuschenden Ausgang der sachsen- anhaltinischen Wahlen bringt, so kann ich darauf hinweisen, daß mein Entschluß zur Wiederkandidatur schon vor über einem halben Jahr stand, lange bevor Sachsen- Anhalt seinen langen Schatten warf.

Im übrigen wurde ich 1994 nach ebenfalls vierjähriger Tätigkeit im Bundesvorstand, bei der ich zusammen mit Heide Rühle, Ludger Volmer, Marianne Birthler u.a. zunächst die Parteireform, dann die Umgründung der Partei zu Bündnis 90/Die Grünen gestaltete, auf Platz 2 gewählt und wäre niemals auf die Idee gekommen, daß mir durch den konkurrierenden Antritt von mehreren Mitbewerbern ein Zacken aus der Krone gefallen wäre. Bei Landeslisten mit nur zwei sicheren Männerplätzen, ist es nun einmal so, daß der Kampf um Platz 4, dem zweiten sicheren Männerplatz, schon bei Platz 2 beginnt.

Der Landesverband ist klug genug, die Verdienste seiner Leute abzuwägen, und bedarf dazu weder der Erpressung durch Prestige- Positionen noch der Überhöhung eines Listenplatzes durch ihm angedichtete „Signalfunktionen“. Helmut Lippelt, MdB,

B '90/Grüne, Bonn

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