: Reform-Reaktionen
Der Radio-Bremen-Hörfunkchef Hermann Vinke will die „Melodiewelle“ abschaffen und auf der Frequenz das mit dem NDR geplante Nordwestradio ausstrahlen. Wie aus einem jetzt bekannt gewordenen Papier hervorgeht, soll die musikfarbliche Verjüngung der Hansawelle gestoppt und Radio Bremen 4 auch für 40jährige hörbar werden. Außerdem kündigte Vinke einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen im Hörfunk sowie Einsparungen im Kulturprogramm „Bremen 2“ an.
In scharfer Form reagierten die Bremer Landesvertretung des Journalistenverbandes DJV und der Betriebsverbandsvorstand der IG Medien bei Radio Bremen auf das Papier. „Eine weitere halbherzige und nicht durchdachte Programmveränderung bringt uns um die Chance einer lebensrettenden Zusammenarbeit mit dem NDR“, heißt es in einer Erklärung. Durch die Veröffentlichung dieses Konzepts sei das Vertrauen in die Fürsorge des Programmdirektors Vinke verwirkt. Die Aufgabe der Verjüngung der Hansawelle werde erneut Hörerverluste zur Folge haben, und Vinkes Vorschlag zur Neuausrichtung von „Bremen 4“ werde das Programm akut gefährden. Das „Kürzen mit dem Rasenmäher“ im zweiten Programm gefährde das Niveau der Welle.
Mit dem Wort „Schnellschuß“ kommentierten die Bremer Jusos das Papier. „Ein 40jähriger Studienrat wird sich wohl kaum mit seiner 14jährigen Schülerin auf die gleiche Stilrichtung einigen können“, stellten die Jusos in Sachen „Bremen 4“ fest. ck
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