Unabomber lebenslang hinter Gittern

■ Seine Bomben töteten drei Menschen und verstümmelten 23. Psychiatrisches Gutachten bescheinigt paranoide Schizophrenie

Sacramento (AFP/rtr) – Der als Unabomber in den USA bekannt gewordene Theodore Kaczynski muß für den Rest seines Lebens hinter Gitter. Über 17 Jahre lang hatte er mit Briefbomben Angst und Schrecken verbreitet. Ein Richter verurteilte den 55jährigen am Montag im kalifornischen Sacramento zu viermal lebenslanger Haft ohne Bewährungsmöglichkeit. Kaczynski hatte sich im Januar für schuldig bekannt und war dadurch der Todesstrafe entgangen. Er hatte gestanden, zwischen 1978 und 1995 für eine Serie von 16 Briefbomben verantwortlich zu sein, die drei Menschen töteten und 23 verletzten. Der frühere Mathematikprofessor wurde Unabomber genannt, weil sich seine Anschläge vor allem gegen Hochschulen und Fluggesellschaften, auf englisch „universities 'n airlines“, richteten.

Kaczynski wurde 1996 auf einen Tip seines Bruders David hin in einer Einsiedlerhütte in den Bergen gefaßt. Beschlagnahmt wurden dabei seine Tagebücher und anderes belastendes Material. Er leidet nach Ansicht einer Gerichtspsychiaterin an paranoider Schizophrenie. Er weigerte sich jedoch zuzulassen, daß sein Geisteszustand in dem Prozeß als mildernder Umstand angeführt wurde.

In einer Absprache mit der Staatsanwaltschaft verzichtete Kaczynski auf eine Berufung und auf das Recht, seine Geschichte als Buch oder in ähnlicher Form zu vermarkten. Ein Ergebnis der Absprache ist nach Ansicht von Prozeßbeobachtern der Verzicht auf die Todesstrafe.

Kaczynski bezeichnete das Urteil als politisch motiviert. Er habe weder Schuldgefühle noch Reue, beschuldigte aber die Regierung, ihn persönlich zu diskreditieren.