: Solidarisch schulfrei
■ Hamburgs Schulen sollen sich an Aktionstag gegen Kinderarbeit beteiligen
Die Hamburger Schulbehörde hat alle SchülerInnen zur Teilnahme am „Global March – against child labour“ aufgerufen, der am Dienstag in der Elbmetropole Station macht. „Die Schüler dürfen und sollen an den Aktionen teilnehmen“, erklärt Margarete Benzing vom Schul- und Informationszentrum. „Das ist auch Unterricht, anderer Unterricht kann zurückgestellt werden.“
Der nicht alltägliche Erlaß wird in der Aufforderung kaschiert, die Aktivitäten mit Internet-Projekten zu den Themen „Kinderarbeit“ und „Alltag von Jugendlichen“ zu verbinden, die auf den Internet-Seiten des Global March veröffentlicht werden. „Wir werden mit mehreren Projektgruppen vor Ort erscheinen“, so eine Lehrerin des Helene-Lange Gymnasiums. Höhepunkt des Hansestadt-Besuchs der Global March-Gruppe aus Manila ist eine Demo von den Landungsbrücken (Dienstag, 11.30 Uhr) durch die Speicherstadt zum Gerhart-Hauptmann-Platz, um auf die Verpflechtungen von Hafen, Handel und Kinderarbeit hinzuweisen. Danach findet in der City ein Aktionstag der Unterstützergruppen statt.
Bereits am Montag legt der „Global March“ einen Stopp in Elmshorn ein, wo um 17 Uhr vor Teppich-Kibek demonstriert wird. Denn noch immer gelten Teppichknüpfereien als Hochburgen der Kinder-Ausbeutung. Kibek gehört zu den wenigen Firmen, die offenbar bemüht sind, möglichst keine von Kinderhand geknüpften Teppiche zu importieren. Chefeinkäufer Günter Meyer-Burgdorf: „Für China können wir das ausschließen, in Persien kann man aber schlecht hinter die Kulissen gucken.“ Kibek hat sich zudem der „Rugmark-Foundation“ verpflichtet. „Teppich-Kibek gehört seit 1996 zu den Rugmark-Importeuren“, bestätigt Ute Koch vom Deutschand-Büro. Die „Rugmark Foundation India“ kämpft in Indien, Pakistan und Nepal gegen Kinderarbeit.
Die Teppichexporteure beantragen eine Lizenz, mit der sie sich rechtlich verpflichten, keine von Kinderhand gefertigten Teppiche zu exportieren. Rugmark-Inspektoren kontrollieren ohne Voranmeldung die Knüpfereien. Importeure des Rugmark-Siegels – wie Kibek – zahlen ein Prozent ihres Importvolumens als Abgabe. Dieser Betrag fließt über die UNICEF zurück in die Knüpfländer und wird zur Finanzierung von Notlagen und Schulen verwendet. „Wir führen regelmäßig Beiträge ab“, beteuert Meyer-Burgdorf. Kai von Appen
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