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Im Hurrastil ins Verderben gerannt

■ Nach dem 1:8 gegen die Tschechen bei der Eishockey-WM in der Schweiz muß das deutsche Team um seine Erstklassigkeit fürchten

Basel (dpa) – „Wir waren nach zwei guten Spielen wohl zu überheblich“, gestand Kapitän Didi Hegen nach der bitteren 1:8-Niederlage des deutschen Teams gegen Olympiasieger Tschechien bei der Eishockey-WM reumütig ein, „die Tschechen haben uns vorgeführt.“ Das Viertelfinale war verspielt, nach der Euphorie vor dem Gruppenfinale ging im DEB-Lager die Angst um. „Unser Ziel ist Platz zwei, aber es wird verdammt schwer“, so Hegen vor der Zwischenrunde. Nur die Plätze eins und zwei garantieren das WM-Ticket für Norwegen 1999, die zwei anderen Mannschaften müssen im Herbst eine weitere Qualifikation bestreiten.

„Wir werden die Fehler gnadenlos analysieren“, erklärte Bundestrainer George Kingston am gestrigen Ruhetag. Eklatante Mängel bei der Raumaufteilung in der Defensive und im Spielaufbau machte der Kanadier in seiner Mannschaft aus, die im Hurrastil ins Verderben gerannt war. „Jeder hat gemacht, was er wollte. Wir waren total von der Rolle, haben völlig unser System verloren“, kritisierte Hegen.

Ein Mann wie der frühere Kölner Uwe Krupp täte der DEB- Auswahl jetzt gut. Der Verteidiger von Colorado Avalanche war bereit, in die Schweiz zu kommen, nachdem sein Klub in der ersten Play-off-Runde der NHL scheiterte. Der DEB ließ jedoch keinen Platz frei im 23er Aufgebot, weil man mit Krupps Ausscheiden nicht rechnete.

Gruppe B in Zürich: Österreich–Slowakei 1:5 (0:3, 0:2, 1:0); Kanada–Italien 5:2 (2:1, 2:1, 1:0); Tabelle: 1. Kanada 5:1; 2. Slowakei 5:1; 3. Italien 2:4; 4. Österreich 0:6

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