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Mobutu-Generäle gefaßt

■ Vier hochrangige zairische Militärs warten in der Elfenbeinküste auf die Ausweisung

Berlin (taz) – Eine lange Flucht quer durch Afrika ist für vier hochrangige ehemalige zairische Militärs jetzt offenbar zu Ende. In der Elfenbeinküste entscheidet sich das Schicksal von General Etienne Nzimbi, einst Kommandeur der Präsidialgarde in Zaire, General Kpama Baramoto, einst Chef der Zivilgarde, Oberst Mokombo von der Zivilgarde, und Admiral Mudima Mavua, früherer Verteidigungsminister. Sie sitzen in einem Hotel in der Nähe des Flughafens von Abidjan, Hauptstadt der Elfenbeinküste. Nachdem die Regierung des westafrikanischen Landes ihre Ausweisung verfügt hat, werden sie entweder in ihre Heimat abgeschoben, die heutige Demokratische Republik Kongo, oder nach Südafrika, von wo sie im Februar geflohen waren. In beiden Ländern müssen sie mit der Verhaftung rechnen.

Die vier Zairer hatten sich nach dem Sturz des Diktators Mobutu im Mai 1997 nach Südafrika abgesetzt. Im Dezember wurden sie dort verhaftet, nachdem sie eine Reise in Angolas Rebellengebiete unternommen hatten. Im Februar konnten sie aus Südafrika fliehen. Erst Anfang dieser Woche tauchten sie wieder auf – in der Elfenbeinküste, wohin sie aus dem benachbarten Mali abgeschoben worden waren. Vor ihrer versuchten Einreise nach Mali hatten sie sich offenbar auch schon in der Elfenbeinküste aufgehalten.

Eigentlich sollten die vier Exmilitärs schon am Mittwoch abend nach Südafrika abgeschoben werden. Sie appellierten aber an das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR, und dieses erwirkte in letzter Minute einen Aufschub bis heute abend.

Warum sich das UNHCR für ehemalige zairische Generäle einsetzt, ist ebenso mysteriös wie der Grund, warum die Regierung der Elfenbeinküste die Zairer nicht mehr toleriert. Das Land war immer ein enger Freund von Mobutus Zaire. Die offizielle Begründung für die Ausweisung lautet „mangelnde Zurückhaltung“. Aber zugleich lebt in der Elfenbeinküste Bernard Kolelas, ehemaliger Premierminister von Kongo-Brazzaville, der von seinem Asylland aus zum bewaffneten Kampf gegen das dortige Regime aufgerufen hat. Dominic Johnson

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