■ Querspalte: Kein Wort über Guildo
Sein Lied für Birmingham war für mich erledigt, als ich aus zuverlässiger Quelle erfuhr, daß am Mittagstisch vieler Kindergärten seit Jahren der Dreiklang „Guten Appetit, piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb“ chorisch gesprochen wird. Mit Anfassen. Und wer aufgegessen hat, bringt sein Geschirr zurück. Fertig.
Fertig ist (nicht: hat) auch die Bundesliga. Was gibt das gleich eine spannende, packende Konferenzschaltung. Jetzt ist irgendwo ein Tor gefallen. Nein, nein, nein, das war kein Tor. In Bochum ist kein Tor gefallen, aber ich mach' hier mal weiter. Tor in Köln. Tor in Köln? Tor in Köln. Gab's ein Tor? Tor in Berlin. Das könnte schon die Vorentscheidung sein. Wir müssen uns verabschieden. Nützt aber nichts. Jetzt gibt es vielleicht eine Möglichkeit. Die Stuttgarter könnnen nicht, die Bremer wollen nicht. Null zu null allerdings im Moment hier. Tor in Rostock. Dementsprechend gut ist die Stimmung. Da ist der Anschlußtreffer. Aber das ist in der kommenden Saison, alles Zukunftsmusik. Aber hier ist noch Musike drin. Ist in Köln auch noch Musike drin, Sabine Töpperwien? In Köln ist auch noch Musike drin. Tor in Rostock. Tor in Stuttgart, das kann ich ja gar nicht glauben. Und dann trocken und hart mit dem rechten Fuß. Beide Mannschaften haben seit mehreren Minuten das Fußballspielen eingestellt. Gelegenheit für die Bielefelder, Luft zu holen. Elfmeter. Elfmeter auf Schalke. Ich sagte bereits, hier geht es nur noch um die goldene Ananas. Ein ganz bitterer Nachmittag für die Karlsruher hier im sonnigen Ostseestadion. Tor in Köln. Dann werden sie es doch noch schaffen, dem Bundesliga- Tod von der Schippe zu springen. Und ich höre, irgendwo gibt's einen Elfmeter. Aber noch ist das Spiel ja noch nicht zu Ende. Tor in Rostock. Wer ruft da? Ich höre, irgendwo ist was passiert. Es waren heute Radiospiele. Jubel ohne Grenzen. Das Spiel ist aus. Eine Frage nach Bochum: Ist dort eigentlich schon Schluß? Das war sie, die Fußballsaison 1997/ 98 und damit zurück in die Funkhäuser. Dietrich zur Nedden
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
