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Mit dem Sommer kommt der Smog: Die Ozonwerte steigen wieder

Mit dem Ozon ist es vertrackt: Oben in der Atmosphäre gibt es nicht genug davon (daher das „Ozonloch“), und unten am Erdboden kann man sich vor dem aggressiven Gas im Sommer, wie gestern in Hamburg, kaum retten. Während sich viele Glückliche, die bei den herrlichen Temperaturen nicht am Bürostuhl festkleben mußten, ins Freibad aufmachten, kletterte die Ozon-Meßlatte der Umweltbehörde an mehreren Meßstellen nahe an den Grenzwert von 180 Mikrogramm (mm) Ozon pro Kubikmeter Luft heran.

Ab diesem Wert sind die Kommunen verpflichtet, auf die Schadstoffbelastung in der Luft, bekannt unter dem Namen „Sommer-smog“, hinzuweisen. Hohe Ozonwerte können Kopfschmerzen, Atembeschwerden und Hustenreiz verursachen. Empfindlichen Menschen wie Kindern oder Senioren rät die Umweltbehörde deshalb, wenig „sportliche Ausdauerleistungen im Freien“ zu erbringen. Also: Wenn schon Freibad, dann statt der Kraulstaffel lieber Planschen.

In Bramfeld, Blankenese und an der Sternschanze lagen die maximalen Spitzenwerte noch am Sonntag zum Teil fast doppelt so hoch wie der hamburgweite durchschnittliche Ozon-Tageswert (92 mm). In den nächsten Tagen rechnet die Behörde mit einem Rückgang der Ozonwerte, weil auch die Hitze nachlassen soll. Spürbar ist die Schadstoffbelastung auch in geringen Mengen, doch kann nach dem Ozongesetz der Bundesregierung erst ab 240 mm ein teilweises bzw. ab 280 mm ein totales Fahrverbot ausgesprochen werden. Diese Werte werden in Deutschland so gut wie nie erreicht.

Schuld am Bodenozon sind die Autos: Ihre stickoxid- und kohlenwasserstoffhaltigen Abgase reagieren bei starker Sonne und Wärme zu Ozon. „Wir“, appelliert Umweltbehörden-Sprecherin Brigitte Köhnlein, „raten, das Auto so oft stehen zu lassen wie möglich“, egal, wie hoch der Ozonwert ist. Eine Verschärfung der Grenzwerte sei bloß eine „unwirksame Notbremse“: Um die Schadstoffmenge zu senken, fordert die Behörde des grünen Umweltsenators Alexander Porschke die Einführung von Ökosteuer und Drei-Liter-Autos sowie einen attraktiveren öffentlichen Personennahverkehr.

Heike Haarhoff

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