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Der Mann, der das Massaker von My Lai enthüllte, ist tot

Der ehemalige US-Soldat und spätere Journalist Ron Ridenhour, der das Massaker im vietnamesischen Dorf My Lai an die Öffentlichkeit brachte, ist gestorben. Er erlag am Sonntag im Alter von 52 Jahren in New Orleans einem Herzinfarkt. Als junger Soldat in Vietnam hörte Ridenhour seine Kameraden vom Massaker an der Zivilbevölkerung in My Lai reden. Unter dem Befehl von Leutnant William Calley seien am 16. März 1968 Hunderte von Menschen kaltblütig ermordet worden. Ridenhour, MP-Schütze in einem Helikopter, begann auf eigene Faust mit Nachforschungen. Zurück in den USA, schrieb er einen langen Brief an den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon, Verteidigungsminister Melvin Laird und an verschiedene Kongreßabgeordnete. Nach dem Bekanntwerden des Massakers nahmen die Proteste gegen den Vietnamkrieg weltweit zu. Zwar wurde Leutnant Calley später verurteilt (und bald wieder begnadigt), jedoch kein einziger seiner Vorgesetzten zur Rechenschaft gezogen. „Ein zynisches, machiavellistisches Vorgehen“, so Ridenhour. „Die Frage, die mir am meisten gestellt wurde, war etwa nicht, warum die das getan haben, sondern, warum ich es getan habe“, schrieb Ridenhour in einem seiner Artikel. „In einem Wort: Gerechtigkeit. Es war ein einfacher Appell an die Gerechtigkeit.“ Das AP-Foto zeigt Ridenhour

1971 in Saigon

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