piwik no script img

■ Bestrafung des Täters keine GenugtuungSchmerzensgeld für vergewaltigte Prostituierte

Frankfurt/Main (dpa) – Ein Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Mark hat das Landgericht Frankfurt einer mehrfach und auf grausame Weise vergewaltigten Frau zugesprochen. In dem Urteil, dessen Veröffentlichung für heute vorgesehen war, stellte das Gericht fest, daß der Täter 1993 und 1994 die frühere Prostituierte in seiner Wohnung in Frankfurt bei mehreren Gelegenheiten vergewaltigte und sadistisch mißhandelte.

Der Mann habe sein Opfer in einer Kellerwohnung gefangengehalten, mit einem Seil an einem Heizungsrohr aufgehängt und mit einem Baseballschläger geschlagen, bis dieser zerbrach. Schließlich habe er einen mit nur einer Patrone geladenen Trommelrevolver auf die Frau gerichtet und mehrmals abgedrückt.

Der Mann war 1995 zu zehn Jahren Haft wegen Vergewaltigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung verurteilt worden. Das Gericht stellte jetzt fest, daß die Bestrafung des Täters dem Opfer keine ausreichende Genugtuung gewähre.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen