■ Parteireform nach Betrugsaffäre: FPÖ will wieder anständig und fleißig werden
Wien (dpa) – Nach der Betrugsaffäre und Flucht ihres Abgeordneten Peter Rosenstingl ist die rechtsradikale Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) bemüht, ihr Image als „Partei der Anständigen und Fleißigen“ wiederherzustellen. Der Vorstand beschloß auf einer Krisensitzung, die Partei solle Abgeordnete und Funktionäre künftig vertraglich zur Einhaltung der Wahlversprechen zwingen. Dies soll Kernpunkt einer Reform werden, die die FPÖ zu einer „gläsernen Partei“ machen soll. Danach sollen Wahlversprechen zivilrechtlich einklagbar werden.
Rosenstingl, der bis zu 200 Millionen Schilling (rund 29 Millionen Mark) unterschlagen haben soll, hat sich nach neuesten Erkenntnissen der Behörden zumindest vorübergehend in Brasilien aufgehalten. Unterdessen ist jetzt auch der FPÖ-Chef von Niederösterreich, Bernhard Gratzer, zurückgetreten. Gratzer war vorgeworfen worden, schon frühzeitig von den Unterschlagungen gewußt zu haben, die Rosenstingl vorgeworfen werden.
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