„Die Entscheidung war unfair“

■ Arena-Konkurrent Klaus-Peter Jebens im taz-Interview über das neue HSV-Stadion und sein Festhalten am Bau einer Arena am Höltigbaum

taz: Am Dienstag wird der Senat dem Umbau des HSV-Stadions im Volkspark zustimmen. Warum halten Sie trotzdem an einer Stadion-Arena in Rahlstedt fest?

Klaus-Peter Jebens: Hamburg soll ruhig ein neues HSV-Stadion bekommen. Das ist unabhängig von einer Arena. Ich bin einer der wenigen, die wirklich wissen, was eine Arena ist. Deshalb sage ich: Die Halle im Volkspark wird langfristig nicht kommen. Ich bezweifle die veranschlagten Kosten. Außerdem ist sie mit 15.000 Plätzen viel zu groß. Das wird ein Verlustgeschäft.

Was können Sie denn besser machen?

Die Arena gehört an einen Standort im Osten von Hamburg, zum Beispiel an den Höltigbaum. Hier gibt es mehr Hinterland. Hier gibt es eine Autobahn. Wandsbek ist mit 400.000 Einwohnern der größte Bezirk. Wir würden 8000 bis 10.000 Plätze bauen, und das Ganze würde höchstens 80 Millionen Mark – und nicht 200 Millionen – kosten.

Warum hat Ihr Konzept dann nicht den Senat überzeugt?

Die Entscheidung war unfair. Die Daten sind so verfälscht worden, daß sich mein Konzept nicht mehr rechnete.

Sie geben sich nicht geschlagen?

Keineswegs. Ich will bauen. Vielleicht reiche ich den Bauantrag für die Halle noch in diesem Herbst ein. Sehen Sie, ich brauche, unabhängig von der Arena, dringend eine neue Halle für das Eishockey-Bundesligateam Crocodiles. Die alte Eissporthalle in Farmsen platzt aus allen Nähten, die Umkleideräume sind ein Loch. Der Schwerpunkt meiner Arena wird also Sport bleiben, ich rechne hier mit 35 bis 40 Spielen pro Jahr. Außerdem soll es 20 Konzerte und 20 Fernseh-Shows oder Special-Events geben. 120 Events sind das oberste Limit.

Der FC St. Pauli plant ein neues Stadion, am Rothenbaum sollen die Sportanlagen erweitert werden, und jetzt noch eine neue Halle in Rahlstedt: Für welche Volksmassen eigentlich?

Sollen die anderen bauen, wo und was sie wollen. Wir brauchen eine Eishalle im Osten Hamburgs, da ist am Rothenbaum und St. Pauli kein Platz für da. Hamburg hat das Potential für locker 6000 Eishockey-Fans. Ich bin dabei, Eishockey zu einem gesellschaftlichen Ereignis zu machen. Wenn ich es nicht schaffe, dann war's das.

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