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Nur wenig Proteste gegen Kohls Koalition mit der Kirche

Da saßen sie fast alle vereint in den ersten Reihen im Bremer Dom, die Spitzen der Christlich Demokratischen Union Deutschlands, und ließen Gottes ökumenischen Segen auf sich herabflehen. Helmut Kohl, Wolfgang Schäuble, Peter Hinze, Volker Rühe, sie alle waren zum spirituellen Auftakt des Bremer Bundesparteitags gekommen: Die Verbindung der CDU zu den beiden großen Kirchen steht, dafür sorgt die gemeinsame Tradition des „christlichen Menschenbildes“ und der „christlichen Sozialethik“, die der predigende katholische Bischof Franz-Josef Bode beschwor.

Eine kleine Spitze erlaubte sich der Oberhirte aus Osnabrück, als er den Frieden mit den Fremden anmahnte und abweichend vom Manuskript eine „differenzierte Asylpolitik“ anmahnte. Der evangelische Pastor Louis-Ferdinand von Zobeltitz mahnte die Union-Prominenz zu „Demut und Gelassenheit“. Macht könne von einem Moment auf den anderen zerfallen. „Und was dann?“. „Dann kommt Schröder“, mag mancher im Kirchenschiff gedacht haben. Vor dem Dom demonstrierten etwa 15 (!) Menschen gegen Helmut Kohl. Dabei waren jene in der Mehrheit, die eine Rückgabe des 1945-49 in der sowjetischen Besatzungszone enteigneten Besitzes forderten. Nur eine Handvoll Menschen nahm Anstoß am Segen für die Union. „CDU-Politik ist Gotteslästerung“, fuhr ein Demonstrant schwere Geschütze auf. Eine Seniorin beklagte die „neue Gerechtigkeit“: Den Armen stehlen, an die Reichen verteilen“. jof/Foto: Nikolai Wolff

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