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Spargel sorgt für Streit

■ Bundesarbeitsministerium: Arbeitslose trifft keine Schuld an umgepflügten Spargeläckern

Karlsruhe/Bonn (dpa) – Das Bundesarbeitsministerium hat sich gegen Berichte gewandt, nach denen Bauern aus Mangel an polnischen Helfern ihre Spargeläcker umpflügen müßten. Es handele sich offenbar um eine „gezielte Stimmungsmache“ durch einzelne Arbeitgeber und Verbandssprecher im Bereich des Landesarbeitsamts Niedersachsen, hieß es am Dienstag aus dem Ministerium in Bonn. Schuld an den Problemen sei nicht die vermehrte Einstellung von Arbeitslosen. Schon von den Dimensionen könne es nicht daran liegen, daß in diesem Jahr das Gesamtkontingent der osteuropäischen Saisonerntehelfer von 200.000 sehr behutsam um zehn Prozent gesenkt worden sei.

Dem Bundeslandwirtschaftsministerium liegen keine Informationen darüber vor, daß es sich bei den in Niedersachsen aufgetretenen Ernteschwierigkeiten um ein bundesweites Problem handelt. In anderen Regionen sei dies nicht so dramatisch, sagte ein Sprecher.

Allerdings hat gestern auch der Verband Süddeutscher Spargelanbauer beklagt, der Mangel an Erntehelfern habe zu „katastrophalen Auswirkungen“ auf den Spargelfeldern im Südwesten geführt. Der Verband vertritt Erzeuger aus Baden-Württemberg, Südhessen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Der Schaden der Bauern, die einen Teil ihrer Äcker umpflügen müßten, beliefe sich auf zwei bis 2,5 Millionen Mark. Einzelne Mitglieder erwägen eine Schadenersatzklage gegen die Bundesanstalt für Arbeit oder das Arbeitsministerium. „Beim Anblick mancher Äcker kommen einem die Tränen“, sagte Verbandschef Wolfgang Böser.

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