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Freizeitprofi nach acht Semestern

■ An der Bremer Hochschule kann man in Zukunft Tourismusmanagement lernen

Der Fachbereich Sozialwesen der Bremer Hochschule erhält ein neues Profil. Im kommenden Wintersemester werden aus dem bisherigen Projekt „Freizeitpädagogik und Freizeitberatung“ im Studiengang Sozialpädagogik/Sozialarbeit zwei eigene Studiengänge erwachsen: „Internationaler Studiengang Tourismusmanagement (ISTM)“ und „Internationaler Studiengang Angewandte Freizeitwissenschaft (ISLS)“. Nach vorgesehenen acht Semestern können die Abschlüsse Diplom-Kauffrau/-mann ((ISTM) bzw. Diplom-FreizeitpädagogIn erworben werden.

Professor Jürgen Klimpel, der bisher das Freizeitpädagogikprojekt, das den neuen Studiengängen zugrundeliegt, geleitet hat, sieht diese Neustrukturierung als Chance. „Wir passen das Studium an die veränderten Anforderungen im Freizeitbereich an und dokumentieren die zunehmende Spezifizierung in diesem Berufsfeld durch die Einrichtung von zwei separaten Studiengängen.“ Klimpel hofft, daß in nächster Zukunft die möglichen Studienabschlüsse vereinheitlicht werden, sodaß AbsolventInnen von ISTM und ISLS sich dann unisono Diplom-FreizeitwissenschaftlerIn nennen können.

Den größten Nutzen für Studierende sieht Klimpel in der Interdisziplinarität, die das Curriculum dem eher wirtschaftswissenschaftlich orientierten Studiengang ISTM und dem vor allem sozialwissenschaftlich geprägten ISLS vorschreibt. AbsolventInnen haben nach Abschluß ihres Studiums – je nachdem, ob sie ihren Schwerpunkt im Bereich „Reiseleitung/Gästebetreuung“, „Animation/Freizeitberatung“ oder „Infrastrukturplanung/ Freizeitpolitik“ gelegt haben – mehrere Blockpraktika in einschlägigen Betrieben und Institutionen hinter sich. Zudem sind zwei Studiensemester im Ausland vorgeschrieben. Über ein Drittel der Lehraufträge soll an PraktikerInnen vergeben werden, so daß die enge Vernetzung zu den späteren Tätigkeitsfeldern schon während der Studienzeit gegeben ist. Zugleich werden bis zu sechs neue DozentInnen speziell für die beiden Studiengänge eingestellt.

Mit ISTM und ISLS ebnet der Fachbereich Sozialwesen den Weg zu einem internationalen Studiengang, der seinen Namen auch tatsächlich verdient. Denn die schon jetzt stark geförderte Kooperation mit ausländischen Universitäten, wie sie das von der Europäischen Union finanzierte Studierendenaustauschprogramm ERASMUS pusht, gilt dem Fachbereich als Vorbild.

Im Idealfall sollen die StudentInnen später ihr Studium aus verschiedenen „Modulen“ selbst kombinieren, wobei jeder Modulschwerpunkt an einer anderen Universität in Europa angesiedelt sein kann. Zur Zeit kooperiert der Fachbereich bereits mit Unis in Finnland, Österreich, den Niederlande, Schweden, Polen, Belgien und der Schweiz. Diese von Seiten der Studierenden bei Interesse nutzbaren Kooperationen werden über die neuen Studiengänge ISTM und ISLS in Zukunft verbindlich werden, hofft Klimpel.

AbsolventInnen, die später im Management von Touristikunternehmen, in Heilzentren oder in kommunalen Einrichtungen arbeiten werden, werden dann bereits durch ihr Studium die für ihren Beruf unabdingbaren internationalen Erfahrungen mitbringen. zott

Detailliertere Informationen zu den neuen Studiengängen erteilen Prof. Klimpel (59 05 75 8) und Prof. Rohr (59 05 81 4)

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