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Die Qual der Wale

■ Schutzgebiet für Schweinswale vor Sylt gefordert. Erste Säuglinge sind schon da

Das erste Kleinwal-Kalb des Jahres haben Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer am Wochenende vor der Insel Sylt gesichtet. Das etwa 70 Zentimeter lange Schweinswal-Baby schwamm an der Seite seiner Mutter in nur 50 Meter Entfernung am Hörnumer Weststrand vorbei.

In Nord- und Ostsee leben etwa 350.000 der zu den „Delphinartigen“ zählenden Schweinswale. Vor allem die Küstengewässer vor Sylt und Amrum haben sich in den vergangenen Jahren zur Kinderstube entwickelt. Deshalb setzt sich die Schutzstation für die Errichtung eines ersten deutschen Walschutzgebietes vor den Nordfriesischen Inseln ein. In einem mindestens zwölf Seemeilen breiten Streifen wären die Meeressäuger dann vor allem vor Schleppnetz-Fischern sicher, die inzwischen den Bestand der Art gefährden. Allein in den Stellnetzen der dänischen Fangflotte ertrinken pro Jahr nahezu 10.000 der Kleinwale.

Gestern nun erneuerte auch der World Wide Fund For Nature (WWF) seine Forderung nach Einrichtung von Meeresschutzgebieten in Nord- und Ostsee. Ein Walschutzgebiet vor Sylt sei „dringend notwendig“, bekräftigte ein WWF-Sprecher. Die Forderung an die Bundesregierung ist Teil eines globalen Aktionsplans zur Rettung der Meere, den WWF und die internationale Naturschutzorganisation IUNC vorgelegt haben. Dazu gehören unter anderem Meeresschutzgebiete zur Rettung bedrohter Meerestiere und –bereiche sowie die Verringerung der Schadstoffeinträge ins Meer.

Ein toter Schweinswal wurde am Wochenende am Strand des Naturschutzgebietes Hörnum-Odde auf Sylt gefunden. Der etwa ein Jahr alte Wal ist entweder in eine Schiffsschraube geraten oder aus einem Fischernetz herausgeschnitten worden. Zur Meldung von lebenden oder toten Schweinswalen hat die Schutzstation eine Hotline eingerichtet: Tel.: 04651/881093.

gpm/smv

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