Fußball WM 98 in Frankreich: Gruppe A

■ Brasilien

Confederaçao Brasileira de Football

Trainer: Mario „Lobo“ Zagallo, beteiligt an allen vier Weltmeistertiteln Brasiliens. Probierte seit seiner Amtsübernahme im September 1994 114 neue Spieler aus und berief davon lediglich fünf in den WM-Kader. Hat laut Elber „nicht alle Tassen im Schrank“.

Stärken: Der Angriff, auch ohne den verletzt fehlenden Romario. Ronaldo, Edmundo, Bebeto sind kaum zu stoppen. Außerdem hat das Team die größte Leistungsdichte aller WM-Teilnehmer.

Star: Praktisch jeder einzelne.

Der Joker: Trotz jüngster Leistungsschwankungen Linksfüßler Denilson.

Prognose: Heißer Finalkandidat, obgleich der hohe Altersdurchschnitt zum Stolperstein werden könnte.

Schottland

The Scottish Football Association

Trainer: Craig Brown. Ein im Hintergrund wirkender fleißiger Arbeiter.

Stärken: Im wahrsten Sinne des Wortes beinharte Abwehrkünstler, die zudem im richtigen Alter (Hendry: 32, Calderwood: 33) stehen, um hinten alles dicht zu machen.

Star: Gary McAllister, der jedoch verletzt ausfällt. Lambert wirkte erfolgreich bei Borussia Dortmund, vorne tragen Gallacher und Durie bekannte Namen spazieren.

Der Joker: John Collins wird mit in Monaco erlernten und in Schottland weitestgehend unbekannten spielerischen Raffinessen aufwarten können.

Prognose: Tore werden weder vorne noch hinten im Übermaß fallen. Nullnummern sind programmiert, das Achtelfinale ist es dagegen kaum.

Marokko

Fédération Royale Marocaine de Football

Trainer: Henri Michel, wurde 1986 mit Frankreich Dritter, baute sich ein eigenes Team auf, dessen Erfolg auch daran zu sehen ist, daß die meisten Akteure ihr Geld inzwischen im Ausland verdienen.

Stärken: Unberechenbar. Schon in der Qualifikation war das Weiterkommen gegen Ghana sensationell. Sichere Abwehr um Libero Naybet, der Sturm ist trotz schneller Außenstürmer harmlos.

Star: Mustapha Hadji, der im offensiven Mittelfeld Impulse setzt. Er ist blitzschnell, konditionsstark und überaus ballgewandt.

Der Joker: Salaheddine Bassir. Eigenwillig, unberechenbar und vor dem Tor kaum zu bremsen.

Prognose: Achtelfinale nur, wenn es im Auftaktspiel gegen Norwegen klappt.

Norwegen

Norges Fotballforbund

Trainer: Egil Olsen, der wohl am weitesten gereiste Coach unter den WM-Trainern. Nur zwei seiner Akteure spielen im eigenen Land.

Stärken: Routine, Kollektivgeist, Laufvermögen sowie diverse Akteure, die bei ihren Klubs in Europas Ligen wichtige Rollen spielen.

Stars: Chelseas Angreifer Tore André Flo und Kollege Ronny Johnsen, der in Manchester das Verteidigen des eigenen Tores fast perfekt erlernt hat.

Der Joker: Ole Gunnar Solksjaer, der das Kunststück fertigbrachte, einen der begehrten Stürmerplätze bei Manchester United zu ergattern.

Prognose: Achtelfinale. Sollte der Glaube an den Erfolg ungebrochen bleiben, ist dem Team eine ähnliche Rolle zuzutrauen wie Rosenborg Trondheim in der Champions League.