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Galerienspiegel

Auf dem Schiff Treue, der neuen Kunsthochschul-Dependance, ist heute wieder „Jourfix“. Helena Huneke hat Stühle aus dem Abfall New Yorks gesammelt und ihre gestalterischen Neuansätze aus deren speziellen Gebrauchsschäden entwickelt. 15 der 97 Sitzmöbel samt dazugehörigen Grafiken werden heute abend versteigert. Außerdem hält Michael Lingner einen Vortrag zur „Geschmackskultur“. Treujanisches Schiff, Ponton an der Fischmarkthalle, heute, 19 Uhr.

Dieter Hacker, Produzentengalerist seit 1971, setzte sich immer wieder theoretisch und praktisch mit der Fotografie als dem wichtigsten kreativen Massenphänomen des 20. Jahrhunderts auseinander. In Ausstellungen und mit seiner Zeitschrift Volksfoto bot er der millionenfachen Bildproduktion ein Forum. Und plötzlich vollzog er seine künstlerische Wende und fing an, wie wild zu malen. Doch ganz vergessen ist der alte Konzeptualist im heutigen Berliner Akademieprofessor nicht. Erstmalig ist jetzt eine Auswahl eigener Fotos aus den letzten 25 Jahren zu sehen. Sie zeigen die geschulte Beiläufigkeit eines Blickes, der haarscharf an der Alltäglichkeit des üblichen Bildausschnitts vorbeiguckt. So baut sich eine private Welt auf, die erst wieder als Vorlage für Malerei neue Verbindlichkeit beansprucht. Die Fotos sind durch unterschiedliche Rahmung in Schnappschüsse und „bessere“ Fotos geschieden, ein Ölbild ermöglicht den direkten Vergleich zwischen den Medien. Kunstverein, Klosterwall 23, noch bis diesen Sonntag.

Pentiment ist eine internationale Akademie für Kunst und Gestaltung, die in der Sommerpause der Fachhochschule in Intensivkursen den Kontakt zwischen Berufsprofis und Künstlern auffrischt. Die zwölf Gastprofessoren von der expressiven Malerin Jacqueline de Jong aus Amsterdam bis zum Modeentwerfer Tamotsu Kondo aus Japan stellen sich dazu in einer öffentlichen Ausstellung vor. Im theoretischen Rahmenprogramm von Pentiment hält Peter Friese vom Neuen Museum Weserburg in Bremen zwei Vorträge: Erst über den letzten und den diesjährigen deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig und dann über das eigene Ausstellungsprojekt „R.A.M. – Realität Anspruch Medium“, kommenden Dienstag, 25.Juli, 17 und 18.30 Uhr. Eröffnung Sonntag, 23. Juli, 15 Uhr, tägl. 15-18 Uhr, bis 28. Juli, Fachhochschule für Gestaltung, Armgartstr.24.

Die künstlerische Leiterin des Lübecker Behn-Hauses, Roswitha Siewert, hat hochgesteckte Ziele: Sie möchte auch für die konservative Hansestadt eine neue Kunsthalle. Als Anregung dazu hat sie drei andere neue Kunstinstitutionen gebeten, sich in Lübeck zu präsentieren: das Kunstmusem Wolfsburg (vom Hamburger Architektenteam Schweger und Partner gebaut), das Kunstmuseum Bonn und die Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.Overbek-Gesellschaft, Lübeck, Königstr. 11, Di-So 10-16.30, bis 30. Juli.

josch

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