: Moorburg lebt - noch
■ Wenig Hoffnung, aber Initiative und Wirtschaftssenator am Runden Tisch
Grundsätzlich besteht zwischen Wirtschaftsbehörde und Bürgerinitiative „Die Moorburg“ erwartungsgemäß kein Konsens: Die eine bleibt für, die andere gegen die Hafenerweiterung in Moorburg –, aber zumindest gibt es nun Gesprächsbereitschaft. Am Montag trafen sich VertreterInnen der Behörde, der „Moorburg“ und der Statt-Partei am Runden Tisch mit Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus. In dessen Schlepptau: Staatsrat Heinz Giszas, Hamburgs überzeugtester Hafenplaner.
„Wir haben uns sehr ruhig und sachlich über die Zukunft unseres Stadtteils unterhalten“, kommentierte Moorburg-Sprecher Rainer Böhrnsen gestern das Gespräch, dem im Herbst weitere folgen sollen. Beschlossen wurde, daß die Lebensbedingungen in Moorburg schleunigst verbessert werden müssen. Egal, ob die Hafenerweiterung im Jahr 2015 kommt oder nicht. „Es gibt in Moorburg zur Zeit noch einen Laden, der vier Tage pro Woche von acht bis zwölf Uhr auf hat“, schilderte Böhrnsen die Versorgungsmöglichkeiten der derzeit rund 1 200 EinwohnerInnen. Rittershaus versprach Abhilfe.
Als „so gut wie gesichert“ gilt auch der Erhalt der drei Gebäude aus dem 19. Jahrhundert „Moorburger Schule“, Pachthof Westphalen und Moorburger Elbdeich 349. In die Schule könnte ein Wohnprojekt, in das Bauernhaus am Elbdeich könnten 349 Obdachlose einziehen. Auch die mangelhafte Besielung soll ausgebessert werden. Für den Übergang sind diese Lösungen begrüßenswert. Doch die MoorburgerInnen, die für den Erhalt ihres Stadtteils kämpfen, bleiben skeptisch: Noch im Mai hatte der Wirtschaftssenator gegenüber der taz keine großen Hoffnungen für Moorburgs Zukunft gelassen: „Da es sich hier auch um Planungen von vor der Wende handelt, werden wir möglicherweise durch künftige Warenströme überholt werden“. Die Flächen für den Hafen würden vor der Zeit gebraucht, die bisher geplant war. hh
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