piwik no script img

200 Menschen ertrinken bei Flucht aus Guinea-Bissau

■ Nach Putsch: Keine Ende der Kämpfe in der Hauptstadt des westafrikanischen Staates in Sicht

Bissau/Dakar (AFP/dpa) – Regierungstruppen und Putschisten im westafrikanischen Guinea-Bissau haben ihre Gefechte um strategisch wichtige Positionen in der Hauptstadt Bissau am Wochenende unvermindert heftig fortgesetzt. Die Aufständischen dementierten am Sonntag Berichte, wonach Regierungssoldaten den Militärkomplex von Bra im Norden von Bissau zurückeroberten. Bei den Kämpfen wurden nach Darstellung der Regierungsarmee und der sie unterstützenden Streitkräfte aus dem Nachbarland Senegal auf seiten der Putschisten 60 Kämpfer und auf Regierungsseite ein Soldat getötet. Etwa 200 Menschen ertranken auf der Flucht vor den Kämpfen bei dem Versuch, vor der Küste der Hauptstadt gelegene Inseln per Schiff zu erreichen. Ihre Piroge kenterte.

Nach Angaben des französischen Außenministeriums in Paris sollten am Sonntag weitere 200 Ausländer aus Bissau evakuiert werden. Die Rebellen versuchen angeblich, Evakuierungen von Ausländern zu verhindern. Sie kontrollieren nach wie vor auch den internationalen Flughafen der Hauptstadt.

Bissau lag seit Sonntag morgen nach einer ruhigen Nacht unter heftigem Beschuß schwerer Waffen. Die Rebellen erklärten sich bereit, die Landung von Transportflugzeugen mit Hilfsgütern an Bord zu erleichtern.

Die Rebellen werden vom Ex- Oberbefehlshaber der Armee, Manes, kommandiert. Er war wegen Fehlverhaltens in einer Affäre um Waffenlieferungen an Rebellen im Süden Senegals entlassen worden. Dies löste den Putsch aus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen