: Polizisten fürchten Zahnersatz
■ Feuerwehrleute und Polizisten sollen bei Krankheit zuzahlen
Bremer Polizisten und Feuerwehrleute sollen zukünftig im Krankheitsfall einen Eigenbeitrag für Zahnersatz und Medikamente zahlen. Bisher sind die Beamten kostenfrei in der „Freien Heilfürsorge“ versichert, die die Kosten der Gesundheitsversorgung trug. Der Senat wird in einer seiner nächsten Sitzungen die Bremer Beamten den Kollegen in Bremerhaven gleichstellen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kündigte an, gegen einen solchen Beschluß juristisch vorzugehen. GdP-Vorsitzender Dieter Oelschläger: „Es kann und darf nicht sein, daß die Polizeibeamtinnen und -beamten ihrer besonderen Dienst- und Treuepflicht bedingungslos nachkommen, auf der anderen Seite aber zu willfährigem Einsparpotential werden, wenn es um ihre besonderen Rechte geht.“
Thomas Diehl, Pressesprecher der Senatskommission für das Personalwesen, widerspricht. Die Änderung sei nötig, um landeseinheitliche Regelungen zu haben. „Die Einsparungen kommen den Beamten wieder zu gute“, so Diehl.
Mehr als 3.000 Polizisten und Feuerwehrleute sind Zwangsmitlieder in der „Freien Heilfürsorge“ und können nicht in eine gesetzliche Krankenkasse wechseln. 1997 gab die Stadt 7,8 Millionen Mark für die Heilfürsorge aus. 1991 waren es 5,3 Millionen Mark. cd
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