■ Beermann : Hoppensack – 1:0: „Falscher“ Gutachter
Der Bremer Senat hat gegen das Votum der Sozialsenatorin im Streit über den Kita-Gutachterauftrag entschieden (taz 15.6.) und ist damit dem Votum des Staatrates der SKP, Johannes Beermann (CDU), gefolgt.
Seit Monaten gibt es ein Tauziehen darum, wer die staatlichen Kitas in ihrer Kostenstruktur unter die Lupe nehmen soll: Das Sozialressort will den im Hause schon tätigen Gutachter von der KPMG (Tormin), der Staatsrat der SKP will Tormin um jeden Preis nicht. „Mit einer überschießenden Innentendenz“, so bemerkte Sozial-Staatsrat Christoph Hoppensack in der internen Staatsräte-Runde am Montag, habe Beermann den Gutachterstreit zur „Chefsache“ erklärt. Im Raum steht der Verdacht, daß Beermann sich über ein Gutachten Tormins über die SKP, dessen Ergebnis ihm nicht paßte, geärgert hat, so daß er sich persönlich in dem Kita-Gutachterstreit engagiert.
Nun hat aber im Verfahren der Kita-Gutachterauswahl die KPMG offenkundig den Preis erfahren, den Konkurrent Wibera anbot: War die KPMG anfangs 250.000 Mark teuerer als Wibera, war sie am Ende 2.000 Mark billiger.
Damit ist das ganze Verfahren rechtlich anfechtbar, erklärte Beermann, und um in der Sache endlich weiter zu kommen, verständigte man sich auf die Gutachterfirma Wibera. „Sachlich falsch“, ließ der Staatsrat des Sozialressorts zu Protokoll geben, der nun mit dem „falschen“ Gutachter schnellstmöglich zusammenarbeiten muß. K.W.
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