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Weniger Geld für reichlich viel Militär in aller Welt

■ 85 Staaten rüsten ab und weltweit sinken die Militärausgaben auf 1.231 Milliarden Mark

Bonn (dpa) – Deutschland gibt nach der Wiedervereinigung fast 60 Prozent weniger für das Militär aus als DDR und BRD vor zehn Jahren gemeinsam. Das waren 1996 noch rund 63 Milliarden Mark. Weltweit sanken die Militärausgaben seit dem Höchststand 1987 durch die Abrüstungsbemühungen um ein Drittel auf rund 1.231,5 Milliarden Mark. Zu diesen Ergebnissen kommt das internationale Forschungszentrum für Abrüstung (BICC) in seinem gestern vorgestellten Jahrbuch. Durch den Abrüstungsprozeß fiel der Anteil der Rüstungsausgaben am Bruttosozialprodukt weltweit von 5 auf 2,3 Prozent.

„Der weltweite Abrüstungsprozeß hat sich in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre fortgesetzt, allerdings langsamer“, sagte BICC- Leiter Herbert Wulf. So erhöhten die Entwicklungsländer ihre Militärausgaben in den vergangenen Jahren erneut. Von den 157 untersuchten Ländern rüsteten 85 ab. Deutschland liegt dabei an zehnter Stelle, hinter Rußland, Ungarn und Polen. Am meisten haben nach Kriegen Nicaragua, Äthiopien und der Irak abgerüstet. Großbritannien folgt auf Rang 31, die USA (32) und Frankreich erst auf dem 68. Rang. Am meisten rüstete im vergangenen Jahr Ruanda auf, gefolgt von Sri Lanka, Burundi und Botswana.

Durch die Abrüstung fiel global fast jeder zweite Arbeitsplatz weg. In Deutschland waren es mit der deutschen Einheit fast zwei von drei Stellen, so daß noch 110.000 Stellen in der Rüstungsindustrie existieren. Besorgniserregend sei die Abrüstungssituation bei Atomwaffen, sagte Wulf.

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