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Garantiekarte der SPD

■ Garantiert fortgeschrittener Wahlkampf

Bonn (taz) – Die Garantiekarte der SPD wird in den nächsten Tagen direkt in Millionenauflage ausgegeben. Scheckkartenformat hat sie, praktisch, flach, wie zum Herumtragen gedacht. „Bewahren Sie diese Karte auf, und Sie werden sehen, daß wir halten, was wir versprechen“, steht auf der Rückseite. Vorne strahlt der sozialdemokratische Kanzlerkandidat Gerhard Schröder.

Eine Garantie bis zum Jahr 2002 gibt es für neun Versprechen – ziemlich großzügig. Aber schließlich geht es ja um die Punkte aus dem Wahlprogramm, „die wir glauben, in der nächsten Legislaturperiode umsetzen zu können“, wie es SPD-Geschäftsführer Franz Müntefering formulierte. Und was garantiert die SPD? Arbeit: Ein neues Bündnis für eben diese und 100.000 Arbeitsplätze für Jugendliche. Bildung: Doppelt soviel Geld für die Ideenfabrik Deutschland. Steuern: 2.500 Mark weniger für Familien mit zwei Kindern. Gesundheit: Bezahlte dritte Zähne für Jugendliche. Und so weiter. Was passiert, wenn ein Versprechen nicht eingelöst wird? „Wir schließen aus, daß etwas nicht erledigt wird“, sagt Müntefering.

Neu ist die Idee mit der Garantiekarte nicht. Tony Blair hat sie auch schon genutzt, der hat aber nur fünf Versprechen garantiert. Warum nennt die SPD auf der Rückseite neun Gründe, weswegen man sie wählen sollte? „Weil zehn besser sind als fünf“, sagt Franz Müntefering. Zehn? Ach ja, der zehnte Grund, SPD zu wählen, so verkündet Schröder auf der Vorderseite, das sei Helmut Kohl. Auf den gibt die SPD aber keine Garantie. Cornelia Fuchs

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