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Stahlkocher haben wieder Zukunft

■ Thyssen Krupp Stahl baut weniger Stellen ab als geplant. Da die Stahlbranche boomt, klettert der Umsatz. Zukunftsmarkt Ausland

Duisburg (rtr) – Durch die Stahlfusion von Thyssen und Krupp zur Thyssen Krupp Stahl AG (TKS) fallen weniger Arbeitsplätze weg als angenommen. Nach der Übergangsphase bis Ende 2000 dürften 19.600 Mitarbeiter zur Stammbelegschaft gehören, 1.500 mehr als vor gut einem Jahr vorgesehen, sagte TKS-Chef Wolfgang Kohler gestern. Die Stahlkonjunktur verlaufe derzeit erfreulich. TKS werde daher den Gewinn im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr 1997/98 deutlich steigern. Laut Thyssen-Konzernchef Ekkehard Schulz wird der Stahlgewinn mehr als verdoppelt.

Vor allem am ehemaligen Krupp-Standort Dortmund sind nach den Worten Kohlers die Personaleinsparpläne revidiert worden. So sollen dort nicht mehr alle drei, sondern nur zwei Hochöfen stillgelegt werden. Die höhere Beschäftigtenzahl werde den Gewinn der TKS nicht schmälern. Thyssen und Krupp hatten vor einem Jahr ihr Massenstahlgeschäft zusammengelegt.

Dank der günstigen Stahlkonjunktur werde der Stahlbereich im Thyssen-Konzern einen Gewinnsprung verzeichnen. Schulz prognostizierte eine Verdoppelung. Vom Halbjahresumsatz der Sparte von 7,5 Milliarden Mark entfielen mit sechs Milliarden Mark rund 80 Prozent auf TKS. Die ganze Thyssen-Stahl-Gruppe erreichte im ersten Halbjahr einen Gewinn von 468 Millionen Mark. Damit wurde in den ersten sechs Monaten der Vorjahresgewinn von 428 Millionen Mark übertroffen.

Am deutschen Markt lassen sich laut Kohler künftig keine Mengenzuwächse mehr erzielen. Das liege unter anderem an steigenden Importen. Dieser Nachteil werde jedoch durch die gute Konjunktur wichtiger Stahl-Abnehmerbranchen wie der Autoindustrie und dem Maschinenbau mehr als ausgeglichen. Dennoch will Kohler die Internationalisierung vorantreiben. Projekte verfolge TKS in China, Brasilien und Polen. Für die polnischen Stahlwerke Huta Sendzimira und Huta Kattowice habe man mit dem Stahlhersteller Ispat ein Angebot unterbreitet. Die polnischen Werke könnten auch die in Deutschland entbehrlich gewordenen Anlagen wie die Warmbreitbandstraße in Dortmund abnehmen. „Die kann sich im internationalen Vergleich noch sehen lassen.“

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