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USA raten von Boykott ab

■ Regierung kritisiert Aktion gegen Schweizer Banken wegen Holocaust-Entschädigungen

New York (AFP) – Die US-Regierung hat sich gegen die von mehreren US-Bundesstaaten angekündigten Sanktionen gegen Schweizer Banken ausgesprochen. Außenamtssprecher James Rubin forderte die Konfliktparteien im Streit um Entschädigungszahlungen für die Opfer des Holocaust auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sanktionsmaßnahmen bezeichnete er als „unangebracht, ungerechtfertigt und kontraproduktiv“. Nach Kalifornien, der Stadt und dem Staat New York, haben inzwischen auch die Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania Boykottmaßnahmen angekündigt.

Jüdische Organisationen hatten das bisherige Entschädigungsangebot der Banken von 600 Millionen Dollar als „beleidigend“ zurückgewiesen und an ihrer Forderung von 1,5 Millarden Dollar festgehalten.

In Schweizer Bankkreisen wurden die bisher angekündigten Maßnahmen in ihrer wirtschaftlichen Tragweite nicht als dramatisch eingestuft. UBS-Sprecher Christoph Meier sagte am Freitag auf Anfrage, das Angebot der Schweizer Banken, insgesamt 600 Millionen Dollar für die Holocaust-Überlebenden zur Verfügung zu stellen, stehe nach wie vor. Das Schweizer Außenministerium hat bereits scharf gegen die Boykottandrohungen protestiert.

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