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Unterm Strich

Der Direktor des Moses-Mendelssohn-Zentrums für für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, Julius Schoeps, plädiert für eine Denkpause bei den Planungen für ein Holocaust-Mahnmal in Berlin. Es sei fraglich, ob ein monumentales Denkmal gebraucht werde, um an ein monumentales Verbrechen zu erinnern, meinte Schoeps in einem Gespräch mit der „Märkischen Allgemeinen“. Die vorliegenden Entwürfe könnten „für alles stehen, für die Gefallenen des Weltkrieges oder die Toten in Kambodscha“. Er sei zudem gegen eine weitere Gedenkstätte nur für die ermordeten Juden, meinte Schoeps. „Wenn ein nationales Mahnmal, dann für alle Opfergruppen.“

Das Industrie- und Filmmuseum Wolfen zeigt seit Samstag die Sonderausstellung „100 Bilder des Jahres 1997“. Die Fotos stammen aus einem themenoffenen Wettbewerb der Gesellschaft für Fotografie Berlin. Wolfen ist nach Berlin und Schwerin die dritte Station. Die Ausstellung wird noch in Speyer, München, Chemnitz und Braunschweig gezeigt. Bisher wurde sie von über 47.000 Besuchern gesehen. Die Veranstalter hoffen, daß in Wolfen die 50.000-Grenze überschritten wird. In Wolfen wurden über acht Jahrzehnte Filme produziert. 1936 entstand dort der erste Farbfilm der Welt.

Eine „Sommerschule der Sprache und Kultur der Roma und Sinti“ startet am Sonntag auf Burg Beeskow (Oder-Spree). Deutschland ist erstmals Gastgeber der Veranstaltungsreihe, die jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet. Organisator ist die Internationale Romani Union. Bis zum 15. Juli befassen sich rund 40 Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern mit Geschichte, Sprache, Literatur und Ethnologie der Volksgruppe und ihrem Auftreten in der nationalen und europäischen Politik.

Parallel zur Sommerschule gibt es auch öffentliche Veranstaltungen wie Vorträge zum Widerstand der Roma und Sinti gegen Hitler oder eine Aufführung des Romano Theatro Köln mit einem Stück über Traditionen und Rituale der Sinti und Roma.

Das Weimarer Kunstfest 1998 ging gestern mit einem Besucherrekord von 33.000 Gästen zu Ende. Die achte Auflage des Sommerfestes bot dem Publikum in den zurückliegenden 35 Tagen knapp 80 Veranstaltungen, von denen das Konzert des irischen Sängers und Songwriters Van Morrison den größten Zulauf hatte.

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