Ozon in Hoch-Stimmung

■ Wochenend und Sonnenschein: Autos, Staus und jede Menge dicke Luft

Ferienzeit, Hochsommerwetter, Fuß aufs Pedal und ab an die Küste. Trotz hoher Ozon-Konzentrationen haben am Wochenende wieder Zehntausende im eigenen Pkw den Weg in die Badeorte der Nord- und Ostsee angetreten. Kein Wunder, daß die hohe Belastung der Luft mit Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen, kombiniert mit den Sonnenstrahlen, für stark erhöhte Ozonwerte sorgte.

Im Südwesten Hamburgs wurde am Samstag nachmittag mit einer Konzentration von 227 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft an der Meßstelle Göhlbachtal der bisherige Rekord-Wert 1995 erreicht. In Altendeich bei Glückstadt an der Elbe wurde der 180-Mikrogramm-Schwellwert am Samstag ebenfalls klar überschritten.

Dem einsamen Rufer in der Wüste gleich, forderte Umweltbehörden-Sprecher Kai Fabig im Rundfunk die HamburgerInnen auf, das Auto stehen zu lassen und sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder den eigenen Füßen fortzubewegen. Außerdem sollten Gartenbesitzer zur Zeit darauf verzichten, den Rasen mit einem benzinmotorgetrieben Rasenmäher zu kürzen. Der Appell an alle Auto-Süchtigen: die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf Tempo 90 und auf Landstraßen auf Tempo 60 beschränken! Dieses Tempolimit wurde allerdings am Wochenende fast nur innerhalb der zahlreichen Staus eingehalten.

Da das giftige Reizgas bei körperlichen Anstrengungen im Freien Rachen und Hals reizen, Augenbrennen und eine Verschlechterung der Lungenfunktion verursachen kann, empfehlen die Behörden empfindlich reagierenden Menschen, körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Denn auch in den kommenden Tagen ist mit einer Ozon-Entwarnung kaum zu rechnen: Die Meteorologen erwarten weiterhin Temperaturen um 30 Grad, viel Sonne, wenig Wind und ganz viel Ozon. mac