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■ Berliner TelegrammDiepgen sprach mit Adtranz über Werk Pankow

In die Bemühungen um Rettung des von Schließung bedrohten Adtranz-Werkes in Pankow hat sich der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) eingeschaltet. In einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der in Hennigsdorf ansässigen deutschen Konzern-Tochter, Rolf Eckrodt, unterstrich Diepgen gestern den Willen des Senats, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Schließung abzuwenden. Weitere Details sollen am 16. Juli bei Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) erörtert werden. Der Betriebsratsvorsitzende des Pankower Werkes, Detlef Muchow, übte scharfe Kritik am Verhalten von Adtranz. Adtranz habe 50 Millionen Mark in Pankow investiert, Fördergelder kassiert und nach Einweihung das Werk für 50 Millionen Mark an ein Bankenkonsortium verkauft. Von dort sei es dann in einem Leasingvertrag für 15 Jahre zum Preis von fünf Millionen Mark pro Jahr gepachtet worden, die dem Werk Pankow als Fixkosten aufgedrückt würden. Nach dem zu Wochenanfang bekanntgegebenen Absichtsbeschluß will der weltgrößte Bahntechnikkonzern Adtranz bis zum Jahr 2000 in Deutschland 1.400 Arbeitsplätze abbauen. Das erst vor einem Jahr als sogenannte Musterfabrik in Betrieb genommene Werk Pankow soll bis Ende 1999 stillgelegt werden. Von der Schließung wären 350 Arbeitsplätze betroffen. Einigen Mitarbeitern soll eine Tätigkeit im Adtranz-Werk Hennigsdorf angeboten werden. dpa

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