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„Da entsteht doch eine Schieflage“

■ Wolfgang Zeitlmann, innenpolitischer Sprecher der CSU, zur Homo-Ehe

taz: Sie haben schon vor der Verabschiedung der Gesetzesinitiative „Eingetragene Partnerschaft“ die Gleichstellung homosexueller Paare abgelehnt. Wie beurteilen Sie die Bundesratsentscheidung?

Wolfgang Zeitlmann: Ich halte davon nichts. Natürlich akzeptiere ich die Würde jedes Menschen, aber Ungleiches muß man nicht gleich machen. Überhaupt sehe ich nicht, daß gleichgeschlechtliche Paare überhaupt diskriminiert werden. Bei einem Mietvertrag können doch auch zwei Mieter eingetragen werden. Ich erkenne da kein Problem, das nicht umgehbar wäre. Ich frage mich auch, wie man das nachprüfen will, wenn da zwei Männer kommen und sagen, sie würden jetzt zusammenwohnen. Das wird doch für jeden Vermieter undurchschaubar.

Das EU-Parlament hat bereits 1994 dazu aufgefordert, gesetzliche Regelungen gegen die Diskriminierung Homosexueller zu verabschieden. Die sind inzwischen auch in einigen Ländern erlassen worden. Ist dies nicht ein Zeichen dafür, daß auch die gleichgeschlechtliche Partnerschaft vom Staat anerkannt werden sollte?

Anerkennen heißt für mich nicht gleichstellen. Durch die eingetragene Partnerschaft wird das verfassungsrechtliche Gebot vom Schutz der Ehe und Familie ad absurdum geführt. Sie verletzen doch die Gefühle vieler Menschen, die in ganz normalen ehelichen Verhältnissen leben. Was soll denn zum Beispiel eine Familie mit Kindern sagen, wenn anstelle von ihr eine lesbische Frau mit ihrer Freundin in den Genuß einer Sozialwohnung kommt? Da entsteht doch eine ganz andere Schieflage.

Neben den SPD-Ländern hat auch die Große Koalition in Berlin dem Antrag zugestimmt. Deutet das auf eine Trendwende in der Union hin?

Das ist doch reine Wahltaktik. Ich bin überzeugt, daß selbst bei einer Mehrheit der SPD dieses Gesetz im nächsten Bundestag nicht verabschiedet wird. Interview: Cornelia Fuchs

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