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Es gelten neue Regeln: Das Känguru isst ein bisschen Kakadu

Bonn (dpa) – Nach dem Spruch des Verfassungsgerichts gibt es jetzt grundsätzlich grünes Licht für die neue Rechtschreibung. Ab 1. August heißt es dann: Wenn das „Känguru“ mit dem Kakadu ein „bisschen Spagetti“ mit „Tunfisch isst“. Einige Neuerungen wirken zunächst befremdlich, doch vieles wird systematischer. In Zweifelsfällen werden oft beide Möglichkeiten zugelassen. Grundsätzlich soll eher getrennt als zusammen geschrieben werden, mehr groß als klein.

Aus den bisher 212 Rechtschreibregeln macht die Reform 112. Von 52 Kommaregeln bleiben nur neun. Ausnahmen, die bisher Stolpersteine waren, werden angepaßt: So verliert das „Känguruh“ sein „h“ und ähnelt Kakadu und Gnu. Die Schreibweise soll sich stärker am Grundwort orientieren als bisher, also Stängel statt Stengel (von Stange) und überschwänglich statt überschwenglich (von Überschwang).

Auffälligste Änderung ist die Auflösung von „ß“ nach kurzem Vokal zu „ss“. Also: Er isst am Fluss ein bisschen wässriges Eis. Auch wird die Konjunktion „daß“ generell zu „dass“. Erhalten bleibt aber das „ß“ nach langem Vokal, also bleibt „er aß, Straße, Maß“. Nach kurzen Vokalen wird öfter gedoppelt: nummerieren (statt: numerieren), Karamell (von Karamelle, statt Karamel), der Tipp (von tippen).

Ins Auge springen die dreifachen Konsonanten, die künftig bei Wortzusammensetzungen erhalten bleiben: „Wenn der Baletttänzer nach der Schifffahrt in der Flusssenke Flanelllappen fliegen lässt, gibt es Nassschnee.“

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