: Länder aus Weingummi
■ Bei Pentiment 1998 stellen 14 Gastprofessoren der Armgartstraße ihre Arbeiten vor und laden zu Kursen
Das Wort Giraffe hat keinen langen Hals, und eine Zeichnung von etwas Langem Braunem geht nur unter größten Schwierigkeiten als Tomate durch. Doch der Berliner Fluxus-Zeichner Tomas Schmit stellt diese Gegebenheiten der Zeichenwelt dennoch in Frage. Und solche spielerischen Gedankengänge sind bestens geeignet, das Kreativitätspotential von Profis aufzufrischen, die für einige Wochen die Kurse von „Pentiment“ besuchen. Im nunmehr elften Jahr nutzt die internationale Sommerakademie die vorlesungsfreie Zeit der Fachhochschule für Gestaltung neben einer Ausstellung der Gastprofessoren zur Weiterbildung.
Diesmal stehen in der Armgartstraße dreizehn Kurse auf dem Programm. Entsprechend dem Wunsch nach gegenseitiger Vernetzung der künstlerischen Einzelsparten ist das Angebot weit gefächert: vom Modedrapieren mit Tamotsu Kondo zur Inszenierung von Raumbildvisionen mit der Hamburger Fotografin Jaschi Klein, von Martin tom Diecks auch taz-bekannten Bildgeschichten zur Organisation eines Marktes mit neu erfundenen Objekten durch die in Düsseldorf lebende Japanerin Takako Saito.
Unbedingt Musik braucht Rik van Iersel, Maler aus Eindhoven, für seine experimentellen Kreationen, bei einem Schallplattencovergestalter ist das durchaus verständlich. Und Michael Dörner will durch „provokativ ungewohntes oder dekorativ langweiliges Anhäufen, Zusammensetzen und Mischen von verschiedenen Materialien und Dingen Kunstwerke schaffen“. Eine präzise Beschreibung seiner eigenen Produktionsmethode, die ihn zu Modell-Landschaften aus Fruchtgummi führte. Hajo Schiff Kurse ab 20. Juli, Informationen: 2988-3373 Eröffnung der Ausstellung der Gastprofessoren: So, 15- 18 Uhr, Armgartstraße 24
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
