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Experte kritisiert Sicherheits-Debatte

Der Hamburger Kriminologe Fritz Sack betonte gestern, in Deutschland klaffe eine große Schere zwischen der allgemeinen Besorgnis über Kriminalität und deren meßbare Entwicklung. Sack kritisierte mit Blick auf den Mord an Willi Dabelstein: „Spektakuläre Einzelfälle werden als Beleg für eine scheinbar dramatisch gestiegene kriminelle Bedrohung herangezogen, dabei gehören deutsche Städte zu den sichersten Orten auf der Welt“. Es sei unverantwortlich, den Eindruck zu erwecken, Deutschland stehe vor dem kriminellen Abgrund. Sack warnte vor dem sich abzeichnenden Trend zur „Allparteienkoalition“ in der sicherheitspolitischen Debatte. Wenn in Deutschland soziale Probleme nur als Kriminalitätsprobleme behandelt würden, so werde das zu einer folgenreichen Entsolidarisierung führen. „Alle verfügbaren Zahlen und Studien weisen darauf hin, daß mit dem Abbau des Sozialstaats und dem Ausbau der Repression eine immense Steigerung der Kriminalitätsraten einhergeht“, stellte Sack fest. Sicherheit könnten sich dann nur noch Reiche leisten. lno

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