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„Lukrativ wie Drogen“

■ Kinderpornographie als Geschäft

Der Handel mit Kinderpornographie ist ebenso lukrativ wie der Drogenhandel. Diese Meinung äußerte gestern die Opferschutzorganisation „Hamburger Aufschrei für Zivilcourage“ im Zusammenhang mit der Aushebung eines Kinderporno-Ringes in den Niederlanden. Der Vorsitzende Peter Schmidt sagte, Rauschgiftbanden würden bereits auf diesen „lukrativen“ Sektor umsteigen.

Kenner der Szene hätten den Verein informiert, daß ein relativ kleiner Kundenstamm horrende Finanzmittel für Videos und Filme im Internet aufbringe. Es bestehe daher der Verdacht, daß der Konsumentenkreis in sogenannte gutbürgerliche Schichten reicht. Der Verein forderte, daß die Landespolizeien Internet-Fahnder und V-Leute einsetzen sollten.

Das Hamburger Landeskriminalamt ermittelt bereits im Internet gegen die Verbreiter von Kinderpornographie. Wie die Innenbehörde gestern mitteilte, wertet das Bundeskriminalamt seit Ende 1996 zentral nationale und internationale Fälle von Kinderpornographie im Internet aus. Sofern Bezüge nach Hamburg erkennbar würden, kümmere sich die zuständige Abteilung des Landeskriminalamtes in der Hansestadt darum. Die Ermittler dürfen bei ihrer Arbeit auch anonym oder unter einem Pseudonym im Internet tätig werden. „Das ist zulässig, wenn strafrechtlich relevante Informationen nicht offen erlangt werden können, jedoch ein konkreter Verdacht besteht, daß im Internet mit Kinderpornographie gehandelt wird“, sagte Innenbehördensprecher Christoph Holstein gestern.

Polizeisprecher Reinhard Fallak warnte unterdessen Internet-Benutzer davor, Dateien mit Kinderpornographie auf Datenträger zu kopieren. Dies sei strafbar. Der Deutsche Kinderschutzbund bietet über seine Homepage eine „Informationsstelle Kinderpornographie“ an: http://www.dksb.de. lno

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