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Unterm Strich

Eine Woche nach der Prozeßniederlage gegen Einar Schleef, die das Berliner Ensemble eine halbe Million Mark kostete, droht dem Theater eine neue, kostspielige gerichtliche Auseinandersetzung. Der Bühnenbildner Dieter Hacker, die Kostümbildnerin Lilli von Mendelssohn, die Choreographin Linda Gaylord und vier Tänzer fordern vom BE und seinem Geschäftsführer Peter Sauerbaum 141.000 Mark Nachzahlung für die abgesagte Brecht-Inszenierung „Badener Lehrstück vom Einverständnis“, die zum 100. Geburtstag des Dichters am 10. Februar 1998 Premiere haben sollte. Im Januar 1997 seien mit den Künstlern für die aufwendige Produktion mit zwei Chören, Orchester und Tänzern die Verträge abgeschlossen worden, sagte Steckel dem Blatt. Steckel habe Sauerbaum von Anfang an darauf hingewiesen, daß die Aufführung rund eine Million Mark kosten würde. Nach anfänglicher Zusage habe Sauerbaum jedoch den Etat im Laufe eines halben Jahres immer mehr zusammengestrichen. Am 30. September 1998 wollte er nur noch 280.000 Mark für die Inszenierung zur Verfügung stellen. Die Künstler betrachteten das als Absage und verlangten ein angemessenes Honorar für ihre geleistete Arbeit. Doch Sauerbaum verweigert die Zahlung mit dem Argument, es gebe keine Verträge. Gereon Windelen, der auch Schleef gegen das BE vertrat, habe bereits Anfang April Klage beim Berliner Landgericht eingereicht. Ein Termin steht noch aus.

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