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Unfall stoppt die WAA

■ Britische Wiederaufbereitung steht nach dem Unfall in Sellafield komplett still

Berlin (taz) – In der britischen Plutoniumschleuder Sellafield ist es schon wieder zu einem Unfall gekommen. Die Betreiberfirma BNFL bestätigte am Sonntag abend, daß radioaktives Material aus der Wiederaufbereitungsanlage entwichen ist. Die Anlage, wo der Brennstoff aus den ältesten britischen Magnox-Reaktoren wiederaufgearbeitet wird, wurde daraufhin dichtgemacht. Die 13 anwesenden Arbeiter seien nicht zu Schaden gekommen, hieß es.

Die Wiederaufarbeitung in Großbritannien ist damit zum Erliegen gekommen. Die Thorp-Anlage in Sellafield, wo die neueren Reaktoren wiederaufarbeiten lassen, ist vor kurzem für mehrere Wochen geschlossen worden, nachdem ein Rohr, durch das radioaktiver Müll geleitet wurde, von einem Metallstück aufgeschlitzt worden war. Und im schottischen Dounreay haben alle drei WAA die Arbeit vorübergehend eingestellt. Die Anlage soll geschlossen werden, wenn die alten Aufträge erledigt sind.

Von einem britischen Ausstieg aus der Wiederaufarbeitung kann jedoch keine Rede sein. Die britische Regierung hat beantragt, die Einleitung radioaktiven Mülls in die Meere weiterhin zuzulassen.

Der Sellafield-Unfall kam zu einem schlechten Zeitpunkt, begann doch gestern in Portugal die Konferenz der Oslo-Paris-Kommission (Ospar) zum Schutz der Nordsee und des Nordostatlantiks. Irland, Dänemark, Norwegen und Island setzen sich für den Stopp sämtlicher radioaktiver Einleitungen in die Meere ein. Bundesumweltministerin Angela Merkel hält das für unrealistisch, denn dann „könnten Wiederaufarbeitungsanlagen, Forschungsanlagen oder nuklearmedizinische Einrichtungen nicht mehr arbeiten“. Ralf Sotscheck

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