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SPD streitet sich um Wiederaufbau des Schlosses

■ Schröders designierter Kulturbeauftragter will das Stadtschloß wiederhaben, Strieder nicht

Der Streit um den Wiederaufbau des Stadtschlosses ist um eine Facette reicher. Als designierter Staatsminister für Kultur plädierte der Noch-Verleger Michael Naumann gestern für den Nachbau des Preußenschlosses. „Dieses architektonische Emblem der Hauptstadt fehlt einfach“, sagte er. „Es ist wie ein ausgerissener Backenzahn“. Aus „städteplanerischen und ästhetischen Argumenten“ plädiert Naumann deshalb für den Wiederaufbau des Stadtschlosses.

Aus dem Hause von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) wurde Naumann gestern prompt widersprochen. Nach dem Scheitern eines Interessenbekundungsverfahrens der Bauverwaltung plädierte Strieder erneut dafür, in einem Architekturwettbewerb zunächst über die Integration des Palastes der Republik in ein neu zu errichtendes Gebäude zu entscheiden. „Erst hinterher muß man dann sehen, wer bereit ist, das zu finanzieren“, erklärte Strieders Referent Philip Mühlberg.

Bei dem Interessenbekundungsverfahren hatte der Senat im Frühjahr fünf Bauherren in die engere Wahl gezogen. Keiner der Investoren sah sich freilich imstande, das Gebäude auf der Fläche des Schlosses rein privat zu finanzieren. Wenn Bund und Land das Gebäude öffentlich nutzen müßten, müßte demnach eine Miete von 70 bis 127 Mark pro Quadratmeter bezahlt werden. Bei einer veranschlagten öffentlichen Fläche von 50.000 Quadratmetern würde das eine monatliche Mietbelastung von 3,5 Millionen bis 6,35 Millionen Mark bedeuten.

Vor möglichen Baumaßnahmen auf dem Schloßplatz muß freilich die Asbestsanierung des Palastes der Republik beendet sein. Ursprünglich sollte diese im Oktober letzten Jahres beginnen und 1999 beendet sein. Doch noch immer wird hinter den Baugerüsten nicht gearbeitet. Uwe Rada

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