piwik no script img

Korsett fürs Knick-Ei

■ Halstenbeker Sporthalle wird eingerüstet

Die neue Sporthalle in Halstenbek, deren Glaskuppel Ende Juni bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres eingeknickt war, bekommt jetzt ein provisorisches Dach. Das Gerüst ist bereits in Bau. Für die Kosten von insgesamt 300.000 Mark müsse aber nicht die Gemeinde aufkommen, teilte Bürgermeister Bruno Egge gestern mit. Wer für die Kosten geradesteht und wie es mit dem Bau weitergehen soll, wollte der parteilose Bürgermeister nicht sagen. „Wir geben keinerlei Auskünfte mehr“, sagte Egge. Er begründete das mit den „schwebenden Ermittlungen“.

Noch immer ist die Ursache für das Unglück nicht geklärt. Die Bauarbeiten an der wegen seiner eigenwilligen Form auch „Sport-Ei“ genannten Halle, die vier Meter tief in die Erde gelegt wurde, waren bislang nur vom Pech verfolgt. Nach einem schweren Sturm war die Dachkonstruktion im Februar 1997 erstmals eingestürzt.

Ende Juni diesen Jahres knickte das Dach erneut ein, ohne aber Menschen zu verletzen. Der Schaden geht in die Millionen. Insgesamt hat die Gemeinde bisher 15,6 Millionen Mark für das inzwischen als „Knick-Ei“ bespottete Bauwerk investiert. Ursprünglich waren knapp zehn Millionen Mark veranschlagt. Zu sehen war von der Sporthalle, die im August eingeweiht werden sollte, nur ein begrünter Hügel mit einem kuppelförmigen Glasdach.

Der Renner bei Halstenbeks Autofahrern ist inzwischen ein Aufkleber, der in mehreren Läden der Kleinstadt verkauft wird. Er zeigt über dem Schriftzug „Halstenbek“ ein querliegendes Ei mit vielfach gesprungener Schale. lno

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen