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■ ROTWEISSRot: 1996er Chateau Haut-Bertinerie, Premières Côtes de Blaye, 20,50 Mark.

Die Bordeaux- Preise haben das Fliegen gelernt. Wer Weine zum Trinken und nicht zum Spekulieren kauft, hat sich aus der seit vier Jahren anhaltenden Hausse längst ausgeklinkt und in Spanien, Chile oder Kalifornien nach leckeren und vor allem bezahlbaren Alternativen gesucht. Doch es gibt auch im Bordeaux noch attraktive, ja sogar günstige Weine. Wir stellen einen solchen Kandidaten vor: tiefes Granatrot mit Rubinreflexen, komplexer Geruch, rote Beeren und Paprika dominieren, etwas Zedernholz und Kräuternoten, Lakritz. Im Geschmack dicht und kräftig, samtige Tannine, sehr schöne Länge. Ein moderner Wein aus dem Nachbargebiet der großen Rotweinstars. Schon jetzt ist er famos zu trinken, er schmeckt gewiß aber auch noch im nächsten Jahrtausend.

Speisen: Freut sich über einen rosa gebratenen Rehrücken oder einen Rinderbraten von der hohen Rippe.

Bezug: Wein & Glas Compagnie, Prinzregentenstr. 2, 10717 Berlin, Fon (030) 2351520. Die Wein & Glas Compagnie wurde von der Zeitschrift Weinwirtschaft zum Weinhändler des Jahres gewählt.

Weiß: 1997er Birnauer Kirchhalde, Müller-Thurgau, Qualitätswein trocken, Markgräflich Badische Weingüter, 8,35 Mark

Müller-Thurgau, die weiße Brotsorte der deutschen Winzer, gilt nach wie vor als Massenträger. Wer nicht rigoros die Menge beschränkt, bekommt uninteressante Weine. Viele deutsche Gewächse dieser Rebsorte sind von einem lauten Muskatton dominiert, mild und breit. Ein ganz anderes Gewächs ist unser „Müller“ vom Bodensee, der durch seine Frische und Eleganz imponiert. Schon die Aromen von Aprikose, Apfel und Birne erinnern eher an einen guten Riesling. Eine fruchtige Verführung, der man nur schwer widerstehen kann. Seine gute Säure verleiht dem Wein eine rassige Note, ideal für den hoffentlich heißen August.

Speisen: Harmoniert mit frischem Ziegenkäse, auch mit Rauchlachs oder einem Salat Niçoise.

Bezug: Weingut Max Markgraf zu Baden, Schloß Salem, 88682 Salem, Fon (07553) 81271.

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