piwik no script img

Turbine explodiert

■ Neun Menschen verletzt bei großem Traktor-Pulling-Wettbewerb im Ammerland

Es sollte die große Gaudi sein für 4.000 Zuschauer im kleinen Ort Edewecht im Landkreis Ammerland: Traktor-Pullen hatte die Menschen angelockt, riesige Maschinen mit röhrenden Motoren, die bis zu 22 Tonnen schwere Karren über eine Strecke von 100 Meter um die Wette schleifen.

Alles geht gut, bis dem Koloß „Whispering Giant“, einem Gefährt aus den Niederlanden, nach 75 Metern ein Triebwerk explodiert. Bis zu sechzig Meter weit werden die heißen Metallstücke der Turbine in die Menge der Zuschauer geschleudert. Neun Menschen, darunter zwei Kinder im Alter von sieben und acht Jahren, wurden verletzt. Ein 36jähriger Mann schwebte mit einer schweren Beinverletzung vorübergehend in Lebensgefahr. Der Lauf zur Deutschen Meisterschaft im Traktor-Pullen der Deutschen Trecker-Treck-Organisation (DTTP), wird abgebrochen.

Der explodierte 6.800 PS starke niederländische Trecker wird von zwei älteren Flugzeugtriebwerken der Firma Rolls Royce angetrieben. Die Ermittler haben nach Auskunft des Sprechers der Oldenburger Staatsanwaltschaft Probleme, Experten zu finden, um die Ursache der Explosion zu klären. Das Bundesluftfahrtamt winkte ab, weil es sich nicht um eine Flugmaschine handelt.

Die Oldenburger Ratsfraktion der Grünen forderte, Traktor-Pulling künftig nicht mehr zu genehmigen. Solche Veranstaltungen seien in keiner Weise mehr zeitgemäß, verursachten nur Lärm und Abgase und seien überdies gefährlich. Bereits vor einigen Jahren habe es bei einer Traktor-Veranstaltung in der Oldenburger Weser-Ems-Halle eine Verletzung durch ein herumfliegendes Metallteil gegeben.

Traktor-Pulling kommt aus den USA und hat in Deutschland vor allem unter technikbegeisterten Landwirten seine enthusiastischen Anhänger. jof/dpa

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen