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Viele Pläne, aber wenig Bau

■ Die meisten Projekte für das Spreeufer stehen nur auf dem Papier

Viel bewegt hat sich seit der Maueröffnung an den Ufern der Spree in Kreuzberg und Friedrichshain noch nicht. Von zahlreichen Plänen wurden bisher nur die 125 Meter hohen Treptowers der Allianz-Versicherung verwirklicht. Die Aufwertung weiter Teile der Uferpromenande steht bisher nur auf dem Papier. Selbst bei den bestehenden Bauten ist die Nutzung unklar. In einigen der Gebäude gebe es bis zu 90 Prozent Leerstand, so Kreuzbergs Bürgermeister Franz Schulz (Grüne).

An der Schillingbrücke soll auf Kreuzberger Seite auf der riesigen Fläche der landeseigenen Behala ein Büro- und Wohnkomplex entstehen. Direkt angrenzend in der ehemaligen Heeresbäckerei will der Umzugsspediteur Zapf das Unternehmen erweitern. Doch Bürgermeister Schulz will „lieber das Solarunternehmen Solon angesiedelt sehen“, weil direkt gegenüber auch das Internationale Solarzentrum geplant wird.

Den Phantasien sind lediglich die finanziellen Grenzen kleiner und mittlerer Unternehmen gesetzt: Die Filetstücke werden nur zu Höchstpreisen vergeben. So ist die Genehmigung für das „Hotel Industriell“ am Friedrichshainer Ufer zwar erteilt, die Vermarktung hingegen mißlingt bisher. Die Bauträger fanden nicht einmal für die anvisierten 30 bis 40 Prozent der Flächen Mieter. Rund um die Oberbaumbrücke sollen „Marinas“, kleine Yachthäfen am Spreeufer, direkt zwischen Wohn- und Gewerbebebauung entstehen. „Wir haben schon die Genehmigung“, wirbt der Projekt-Investor StadtArt immerhin. Für die Wohnbebauung auf dem ehemaligen Grenzstreifen hinter der East Side Gallery gibt es noch keine endgültigen Pläne. Die Integration des größten Restes der Berliner Mauer in die städtebauliche Struktur gestalte sich schwierig, erklärt der Leiter des Friedrichshainer Stadtplanungsamtes, Reinhard Meyer. sen

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