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Kopper junior liest der Bank des Vaters die Leviten

Frankfurt (Reuters) – Der Bankenhistoriker Christopher Kopper, Sohn des früheren Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, hat die Einrichtung eines Fonds zur Entschädigung von Naziopfern gefordert. „Es wäre an der Zeit, daß die deutschen Industrieunternehmen, Versicherungen, Banken und der Bund einen Fonds für jüdische und nichtjüdische Opfer gründen“, sagte Kopper in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. In diese Fonds sollten „Gewinne aus der Arisierung und der Ausbeutung von Zwangsarbeitern“ eingezahlt werden, forderte der Historiker.

Zur Frage, warum sich die Banken dem „Handel mit braunem Gold“ nicht verweigert hätten, sagte Kopper: „Sie wollten ihren Beitrag zur Kriegswirtschaft leisten. Das war ein sehr falsch verstandener Patriotismus.“ Eine Historikerkommission kam kürzlich zu dem Ergebnis, daß die Deutsche Bank hätte wissen können, daß sie mit dem Gold von Naziopfern Geschäfte machte. Dies hatte der Konzern stets abgestritten.

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