: ÖTV-Chefs für AKWs
■ Arbeitssicherung wichtiger als Atom-Ausstieg / Schröder macht Rückzieher
Hannover/Bremen. Für eine langfristige Beschäftigungssicherung in den Kernkraftwerken haben sich die Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) in Niedersachsen und Weser-Ems eingesetzt.
Die ÖTV-Chefs Horst Fricke und Jan Kahmann forderten den niedersächsischen Ministerpräsidenten und SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder am Dienstag auf, keine kurzfristige Diskussion um einen Atomausstieg vom Zaun zu brechen, solange es noch keine schlüssigen Konzepte gebe. Es sei notwendig, eine energiepolitische Konzeption im Konsens mit Beschäftigten, Betriebsräten, der ÖTV und allen Beteiligten zu entwickeln. Dabei habe die Sicherung der Arbeitsplätze in den Atomkraftwerken höchste Priorität.
Die beiden Gewerkschafter reagierten auf einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“, wonach Schröder nach einem Regierungswechsel noch in der ersten Legislaturperiode sechs der ältesten Atommeiler stillegen werde.
In einem Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe) wies Schröder den „Spiegel“-Bericht über einen rascheren Ausstieg aus der Atomkraft zurück. „Verträge werden eingehalten“, sagte er. Er strebe in der Frage des Atomausstiegs eine einvernehmliche Lösung mit der Industrie an. „Ich will im Konsens mit der Atomindustrie die Frage klären, wann wir es schaffen können, die Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen“, so Schröder. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen